Waffen geschmuggelt: Rechtsextreme gehen lange in Haft

Der Prozess endet für zwei Angeklagte mit Gefängnisstrafen.
John Schneider
John Schneider
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
3  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Volle Magazine für eine Maschinenpistole Uzi liegen am 23.09.2016 in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) auf einem Tisch. Eine solche Waffe schmuggelten auch die Angeklagten.
Volle Magazine für eine Maschinenpistole Uzi liegen am 23.09.2016 in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) auf einem Tisch. Eine solche Waffe schmuggelten auch die Angeklagten. © picture alliance / dpa | Federico Gambarini

München - Ein Urteil mit Hindernissen: Der Prozess gegen ein Trio - zwei von ihnen mit Bezug zur rechtsextremen Szene - das illegal mit Waffen aus dem ehemaligen Jugoslawien gehandelt haben soll, sollte eigentlich bereits im Februar starten, musste wegen Corona aber verschoben werden.

Die Corona-Lage hat sich etwas entspannt, der Prozess konnte im April beginnen. Jetzt ist das Urteil verkündet worden: Das Landgericht München I schickt zwei 49 Jahre alte Rechtsextreme mehrere Jahre ins Gefängnis, der dritte Angeklagte kam mit einer Bewährungsstrafe davon.

Das Urteil mit den Haftstrafen von vier Jahren und drei Monaten beziehungsweise zwei Jahren und neun Monaten sowie der Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten ist noch nicht rechtskräftig.

Waffen von Kroatien nach Deutschland geschmuggelt

Das Gericht sah es nach der Beweisaufnahme als erwiesen an, dass der eine 49-Jährige im Auftrag des gleichaltrigen Komplizen in den Jahren 2015 bis 2018 mehrere Schusswaffen von Kroatien nach Deutschland schmuggelte. Unter den geschmuggelten Waffen befanden sich auch Pumpguns und eine vollautomatische Uzi-Maschinenpistole.

In Deutschland verkauften die beiden die Waffen zum Teil weiter, behielten andere für sich. Beide waren vorbestraft und laut der Strafkammer zumindest zwischen 2015 und 2018 Anhänger der rechtsextremen Szene. Jedoch habe es keinen Anhaltspunkt dafür gegeben, dass mit den Waffen rechtsextremistische Taten verübt werden sollten.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Der dritte Angeklagte (46) spielte eine untergeordnete Rolle. Der Mann hatte zu Prozessbeginn sogar noch gesagt, dass er mit der Sache gar nichts zu tun habe. Doch die Ankläger der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus waren da anderer Meinung.

In dem Ermittlungskomplex laufen noch weitere Verfahren gegen Männer, die einem rechtsextremen Netzwerk sowie der Reichsbürgerszene angehört haben sollen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Rosinerl am 02.06.2022 22:04 Uhr / Bewertung:

    "Beide waren vorbestraft und laut der Strafkammer zumindest zwischen 2015 und 2018 Anhänger der rechtsextremen Szene."

    Na, dann sind sie jetzt also keine Rechtsextremen mehr.

  • Therapeut am 03.06.2022 08:59 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Rosinerl

    Man kann auch rechtsextrem sein, ohne der Szene anzugehören.
    Todbringende Waffen, bis hin zu Maschinenpistolen zu verticken hat grundsätzlich etwas Extremes, meinen Sie nicht?

  • Der wahre tscharlie am 04.06.2022 16:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Rosinerl

    "Na, dann sind sie jetzt also keine Rechtsextremen mehr."

    Na klar, weil die Rechtsextremen nicht mehr mit Springerstiefeln rumrennen, sind sie auch keine Rechtsextremen mehr, oder wie? grinsen

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.