Waffen geschmuggelt: Rechtsextreme gehen lange in Haft
München - Ein Urteil mit Hindernissen: Der Prozess gegen ein Trio - zwei von ihnen mit Bezug zur rechtsextremen Szene - das illegal mit Waffen aus dem ehemaligen Jugoslawien gehandelt haben soll, sollte eigentlich bereits im Februar starten, musste wegen Corona aber verschoben werden.
Die Corona-Lage hat sich etwas entspannt, der Prozess konnte im April beginnen. Jetzt ist das Urteil verkündet worden: Das Landgericht München I schickt zwei 49 Jahre alte Rechtsextreme mehrere Jahre ins Gefängnis, der dritte Angeklagte kam mit einer Bewährungsstrafe davon.
Das Urteil mit den Haftstrafen von vier Jahren und drei Monaten beziehungsweise zwei Jahren und neun Monaten sowie der Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten ist noch nicht rechtskräftig.
Waffen von Kroatien nach Deutschland geschmuggelt
Das Gericht sah es nach der Beweisaufnahme als erwiesen an, dass der eine 49-Jährige im Auftrag des gleichaltrigen Komplizen in den Jahren 2015 bis 2018 mehrere Schusswaffen von Kroatien nach Deutschland schmuggelte. Unter den geschmuggelten Waffen befanden sich auch Pumpguns und eine vollautomatische Uzi-Maschinenpistole.
In Deutschland verkauften die beiden die Waffen zum Teil weiter, behielten andere für sich. Beide waren vorbestraft und laut der Strafkammer zumindest zwischen 2015 und 2018 Anhänger der rechtsextremen Szene. Jedoch habe es keinen Anhaltspunkt dafür gegeben, dass mit den Waffen rechtsextremistische Taten verübt werden sollten.
Der dritte Angeklagte (46) spielte eine untergeordnete Rolle. Der Mann hatte zu Prozessbeginn sogar noch gesagt, dass er mit der Sache gar nichts zu tun habe. Doch die Ankläger der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus waren da anderer Meinung.
In dem Ermittlungskomplex laufen noch weitere Verfahren gegen Männer, die einem rechtsextremen Netzwerk sowie der Reichsbürgerszene angehört haben sollen.
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