Wärter muss selbst in den Knast

Ex-Beamter Thomas L. schmuggelte Handys nach Stadelheim und fährt jetzt deshalb selbst in den Bau ein: für fast vier Jahre.
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Ex-Beamter Thomas L. schmuggelte Handys nach Stadelheim und fährt jetzt deshalb selbst in den Bau ein: für fast vier Jahre.
Huber Ex-Beamter Thomas L. schmuggelte Handys nach Stadelheim und fährt jetzt deshalb selbst in den Bau ein: für fast vier Jahre.

Ex-Beamter Thomas L. schmuggelte Handys nach Stadelheim und fährt jetzt deshalb selbst in den Bau ein: für fast vier Jahre

München - Er hat Handys in den Knast geschmuggelt – jetzt muss Thomas L. (37) selbst dorthin. Und zwar drei Jahre und neun Monate lang. So viel bekam der Vollzugsbeamte aus Stadelheim gestern vom Landgericht München I aufgebrummt.

Der suspendierte Justizobersekretär hatte 2011 für Häftlinge wiederholt Handys ins Gefängnis geschmuggelt. Dafür kassierte er knapp 3500 Euro. Staatsanwalt Andreas Franck hatte fünf Jahre und zehn Monate Haft gefordert.

„Er hat es als Einzelner geschafft, das System eines Untersuchungsgefängnisses ad absurdum zu führen“, sagte Franck. „Mit Beamten wie ihm können wir uns das Einsperren sparen.“ Die Verfügbarkeit von Handys ermögliche den Häftlingen Absprachen mit möglichen Entlastungszeugen und die Einschüchterung von Belastungszeugen, „wir sprechen hier von mutmaßlichen Mördern, Vergewaltigern und Entführern und von organisierter Kriminalität“.

Verteidiger Andreas von Mariassy sagte dagegen, durch das Einschmuggeln der Mobiltelefone sei „nichts passiert“. Es sei im Übrigen kein einzigartiger Vorgang. Drei weitere Justizbeamte müssen sich derzeit oder bald wegen Bestechlichkeit vor Gericht verantworten. V

on Mariassy forderte zwei Jahre Haft. Die Strafkammer hielt Thomas L. sein Geständnis zugute, in dem er allerdings den Sachverhalt beschönigt habe. Er sei „im Kernbereich“ von Sicherheit und Ordnung einer Haftanstalt tätig gewesen und habe deren Funktionsfähigkeit gestört.

 

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