Wachmann beklaut Kunden und legt Brände

Prozess: Ein 55-Jähriger täuscht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko vor, damit er mehr Aufträge und Geld bekommt. Er legt sogar Brände. In einem Fall löste er die Radmuttern bei einem Firmenwagen, der dann auf der Autobahn verunglückte.
MÜNCHEN Sicherheit war sein Geschäft. Aber der Security-Unternehmer Klaus G. (55) entpuppte sich als Sicherheitsrisiko. Um mehr Geld und Aufträge zu bekommen, täuschte er bei seinen Kunden Einbrüche vor, stahl Wertsachen und legte sechsmal Feuer. In einem Fall löste er die Radmuttern bei einem Firmenwagen, der dann auf der Autobahn verunglückte. Jetzt steht Klaus G. (Anwälte Werner Kränzlein, Jörg Sklebitz) wegen Diebstahls und Sachbeschädigung vor dem Landgericht München II.
Neun der betroffenen Firmen sind im Kreis Weilheim-Schongau ansässig. Für die Deutsche Bahn hatte er in München und Weilheim einen Wachauftrag. Mit Nachschlüsseln verschaffte er sich Zutritt. Bei der Abfallentsorgungs GmbH in Ingenried entwendete er zwischen dem 1. November und dem 2. November 2009 ein Diensthandy. Dann stellte er in der Betriebsküche die Kaffeemaschine auf die Herdplatte, schaltete auf die Maximalstufe 3, flüchtete. Das Gebäude geriet in Brand. Schaden: 20000 Euro. In den anderen Firmen ging er ähnlich vor. Bei der Bahn entstand durch Brandlegung ein Schaden von 25000 Euro.
Bei seiner Festnahme Ende 2009 fand die Polizei in seiner Wohnung Laptops, Drucker, Handys sowie Kaffeekocher. Mit den gestohlenen Handys hat er noch Sexhotlines angerufen – bis der Akku leer war.
Am 7. Oktober 2007 verlor ein Firmenauto, bei dem Klaus G. die Radmutter gelöst hatte, auf der A8 Richtung München das Hinterrad. Der Fahrer konnte zum Glück abbremsen. Der Angeklagte schweigt. Der Prozess dauert an. th