Vulva-Kunstaktion sorgt in München für Aufsehen

München - In großen Lettern steht "Vulva" geschrieben, darunter die Frage: "Du möchtest deine Vulva kennenlernen? Dann lass sie von mir plastisch abformen". In ganz München sind die Zettel an Straßenlaternen oder Verkehrszeichen-Halterungen am Donnerstag und Freitag aufgetaucht und sorgen für allerlei verdutzte Gesichter und Fragen.

Was steckt dahinter? Angegegeben ist auf den Zetteln eine E-Mailadresse. Diese führt zu Tobias Binderberger, seines Zeichens Künstler. Sein Atelier "Spicy Paper" ist das "Zuhause der ausgeklügelten und feingliedrigen Papierarbeiten", so steht es in der Selbstbeschreibung auf seiner Webseite.
Vulva-Abformung: Dahinter steckt ein Künstler
Zu der Vulva-Abformung schreibt Binderberger folgendes: "Viva la Vulva – es gibt viele Möglichkeiten das zu zelebrieren. Eine davon ist, Abformungen zu machen. Dabei ist alleine die Suche nach Menschen, die das gerne tun würden, eine Chance, die Vulva zu feiern und sie in das Rampenlicht zu rücken, das sie verdient hat, weg aus der No-Go-Ecke – hin zu etwas, das ganz normal ist, über das gesprochen werden muss."
Es geht dabei nicht um Pornografie oder Pädophilie. In Landsberg am Lech etwa habe ihn nur wenige Stunden nach Verteilen der Zettel die Polizei kontaktiert um "zu überprüfen, ob sich hinter den Zetteln und dem Aufruf ein Pädophilenring verbirgt", schreibt Binderberger. Dem ist nicht so. Dem Künstler gehe es vielmehr darum, "den Begriff Vulva zu thematisieren und in den Ring zu werfen, ihn öffentlich zur Diskussion zu stellen".
Ob sich in München bereits Frauen mit ernsthaftem Interesse bei Binderberger gemeldet haben, ist nicht bekannt.
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