Vorsicht Tauwetter: Vor Eiszapfen wird gewarnt!

Die Feuerwehr musste am Marienplatz die Gefahr für Besucher des Christkindlmarktes durch Eiszapfen abwenden. Auch Pendler ärgerten sich: An einer Bahn-Weiche ging das Gas aus.
MÜNCHEN Am Wochenende kletterten die Temperaturen in München wieder über den Gefrierpunkt, und am Donnerstag sollen es sogar bis sechs Grad plus werden. Es taut, und das bringt nach den Rutschpartien der vergangenen Wochen ganz neue Gefahren mit sich: Die Feuerwehr warnt vor herabfallenden Eiszapfen und Dachlawinen, sie mahnt Passanten und Hausbesitzer zur Vorsicht. Bereits am Samstag wurden in einer spektakulären Aktion am Marienplatz Eiszapfen vom Dach des Donisl geholt, um die Besucher des Christkindlmarktes zu schützen.
Etwa 100 Liter Schmelzwasser fließen in den nächsten Tagen pro Kubikmeter Münchner Pappschnee zusätzlich in die Kanalisation. Kopfzerbrechen bereitet dies der Feuerwehr aber nicht, so ein Sprecher. Tatsächlich ist die Kanalisation auf große Mengen Wasser eingestellt. Immerhin ist München unter Deutschlands Großstädten die Nummer 1 in Sachen Niederschläge (etwa 1000 Millimeter pro Jahr).
Um des vielen Regen- und Schmelzwassers Herr zu werden, hat die Stadt daher 13 Regenrückhalteanlagen mit einem Volumen von 706000 Kubikmetern (das entspricht einem 70 Meter hohen Becken auf dem Spielfeld der Allianz Arena). Sie sollen auch die Isar entlasten.
Mit Erleichterung werden die Pendler das wärmere Wetter begrüßen. Verspricht es doch weniger Störungen im Bahnverkehr. Der jüngste Höhepunkt der Ärgernisse war am Freitag der Ausfall der einzigen gasbeheizten Weiche im Großraum München. Der Grund: In Geltendorf ging der Bahn das Gas aus, die Weiche fror zu, und deshalb ging auf der S-Bahn-Strecke zwischen Geltendorf und Grafrath bis Samstagvormittag nichts mehr.
„Die Weiche war durch die winterlichen Verhältnisse drei Wochen im Dauereinsatz“, berichtet ein Bahnsprecher. Das erkläre den hohen Verbrauch. Gas lässt sich nachfüllen. Hat da jemand geschlafen? „Nein. Wir haben frühzeitig geordert. Doch am Freitag hat es ein Fahrverbot für Gefahrgut–Transporter gegeben.“
jot