Vor Gericht: Kupferdieb gesteht unter Tränen

Einbrecherbande holt sich Dachrinnen. Jetzt steht der vierte Mann vor Gericht.
John Schneider |
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Vorgeführt: Der Angeklagte.
jot Vorgeführt: Der Angeklagte.

Die Weltmarktpreise für Altmetall machen’s möglich: Der Diebstahl von Kupfer scheint das Risiko wert zu sein, jahrelang in den Knast zu gehen. Mit Viorel R. steht jetzt ein 29-jähriger Bauarbeiter vor Gericht, der zusammen mit drei Komplizen im Jahre 2015 das Münchner Umland vom Ammersee bis Starnberg unsicher machte. 16 Fälle hat die Staatsanwaltschaft im Falle des zweifachen Familienvaters aufgezählt. Elf gesteht der Mann.

Darunter die folgenden: In Gilching schraubte die Bande 16 Meter Kupferdachrinnen und den Blitzableiter von der Wasserversorgung ab. Wert des Metalls: 1200 Euro. Dazu kam ein Schaden von 2500 Euro durch das Aufschneiden des Maschendrahtzauns und dem Diebstahl weiterer Kupferelemente am Dach.

Am 3. September 2015 erwischte es den Tennispavillon des TSV Pentenried. Dort erbeutete die Bande zwei Kupferfallrohre im Wert von 600 Euro. Der Einbruchsschaden ist größer: 1600 Euro. Bei anderen Einbrüchen stehlen die Männer kein Metall sondern Kettensägen.

Zwischendurch fließen beim Geständnis sogar einmal die Tränen. Viorel R. gibt zwar seine Beteiligung an elf Einbrüchen zu, aber er fühlt sich auch als Opfer der Umstände.

Ein Spezl, der ihm Kost und Logis angeboten hatte, entpuppte sich als Kupferdieb. Er bot Viorel R. an, bei den Einbrüchen als Fahrer mitzumachen und so seine Schulden zu begleichen. Weil er in Finanznot war, sei er darauf eingegangen, sagt der Angeklagte.

Drei Komplizen sind bereits verurteilt worden. Sie wurden zu Haftstrafen zwischen dreieinhalb und vier Jahren verurteilt. Auch die Strafe von Viorel R., der von seinen Komplizen verpfiffen worden sein soll, wird sich in diesem Rahmen bewegen.

Die Kammer unter dem Vorsitz von Thomas Bott verständigte sich mit den Prozessbeteiligten auf eine Strafe zwischen mindestens dreieinhalb Jahren bis höchstens vier Jahren und drei Monaten. Der Prozess wird fortgesetzt.

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