Von Norwegen nach München: Alzheimer-Patient verirrt sich
MÜNCHEN - Keiner weiß, wie der Mann nach München kam: Ein 64-jähriger Alzheimer-Patient irrte auf der Landshuter Allee herum, die Polizei las ihn auf - dabei sollte der Mann in Norwegen im Pflegeheim sein.
Da hatte der Schutzengel von Nordgaard S. aber eine ganze Menge zu tun. Mitten auf der Landshuter Allee gabelte ein Polizeistreife am Sonntagabend den 64-jährigen Alzheimerpatienten aus Norwegen auf – das Ende einer unglaublichen Reise über 1543 Kilometer.
Nordgaard S. lebt eigentlich in einem Pflegeheim in Sjelhamer im Süden Norwegens. Dort entwischte er unbemerkt und machte sich auf die Reise nach Deutschland. Vermutlich wollte der 64-Jährige nach Braunschweig. Dort lebt nämlich seine Schwester.
Wie Nordgaard S. in München landete, ist völlig unklar. E kann sich an nichts erinnern. Weder wie lange er bereits unterwegs war, noch wie er die über 1500 Kilometer lange Reise bewältigte. In seiner Tasche hatte Nordgaard S. keine Fahrkarte, kein Flugticket, nur seinen Personalausweis. Eine Streifenbesatzung der PI 44 aus Moosach brachte den Mann in die Isar-Amper-Klink. Dort stellten die Ärzte fest, dass es dem 64-Jährigen angesichts der strapaziösen Reise erstaunlich gut ging.
Die norwegische Botschaft in Berlin organisierte inzwischen die Heimreise von Nordgaard S.. Ralph Hub