Von München nach Italien: So verlief die erste Fahrt des neuen Superzugs – Überraschung für die Passagiere

München - Pünktlich um 13.34 Uhr rollt am Montag der erste Superzug – der neue Railjet der ÖBB – aus dem Münchner Hauptbahnhof Richtung Italien. Die neuen Züge sind schon von außen als modern erkennbar, kommen mit allerlei technischer Ausstattung daher – wie USB-Lademöglichkeiten oder einem Snackautomaten. Viele der Fahrgäste scheinen am Montag aber noch gar nichts von ihrem Glück zu wissen, gleich mit dem heiß herbeigesehnten modernen Zug von Siemens Richtung Sonne zu düsen.
So wie die Rentnerinnen Angelika und Vera. "Wir wussten gar nicht, dass der Zug so modern ist – wir sind umgeleitet worden. Jetzt sind wir schon sehr gespannt auf die Fahrt – und was da genau besonders ist", sind sie sich einig.

Superzug von München nach Italien: Passagiere wundern sich über ungewöhnliche Wagennummer
Die Studentinnen Lisa (23) und Anna (21) müssen sich erstmal zurechtfinden. "Wir haben die Wagennummer 265. Ich hatte mich schon gewundert über die ungewöhnliche Wagennummer", sagt Lisa der AZ. Während der Fahrt wollen sie Filme schauen und Musik hören. Sie beiden machen ein Erasmus-Jahr in Italien und fahren deshalb mit der Bahn. Anna: "Mittlerweile finden wir Zugfahren toll – jetzt bin ich sehr gespannt auf die Fahrt."

Auch Paul Brandon (34) und Carolina (31) hatten bis kurz vor Abfahrt keine Ahnung, dass sie gleich mit einem so modernen Zug aus dem Bahnhof rollen werden. Sie freuen sich darüber, dass sie die Tickets günstig ergattert haben. Paul Brandon: "Wir fahren von München nach Verona. Wir haben beide jeweils 37 Euro bezahlt." Carolina findet: "Ich bin sehr überrascht, dass es ein sehr moderner Zug sein wird – ich wusste das nicht. Ich liebe Zug fahren – und bin voller Vorfreude, mit Paul eine Tour zu machen."

Nicht alle sind vom neuen Railjet begeistert: "Österreichischen Charme verloren"
Auch Esparanza Targe (19) freut sich, dass sie beim Ticket sparen konnte: "Wir sollten ursprünglich für 300 Euro ein Ticket zusammen für hin und zurück zahlen. Dann haben wir einen anderen Tag ausgesucht und haben nur etwa 200 Euro zahlen müssen." Ihre Begleitung Selas Aschenbrenner findet das auch: "Die Zugfahrt ist ziemlich günstig für uns. Wir haben richtig einen Schnapper gemacht. Wir fahren die Strecke öfter und haben uns schon gewundert, warum der Zug heute so modern aussieht. Ich finde, der Zug sieht ziemlich gut von außen aus."

Nicht ganz so begeistert vom Inneren des Railjets ist Sven (47). Er hat am Montag einen Freund zum Zug gebracht. "Von außen sieht der Railjet modern aus – allerdings finde ich, dass er von innen den ganzen österreichischen Charme verloren hat. Früher war es meiner Meinung nach wie eine Businessclass im Flugzeug und jetzt sieht es aus wie ein ICE3 Neo", erzählt der Beamte der AZ. Am Ende ist wohl am wichtigsten, dass der Zug pünktlich in Italien kommt.