Von Krise keine Spur: Mieten steigen weiter

München bleibt Spitzenreiter bei den Mieten in Deutschland: Wer Altbau will, zahlt im Schnitt 13 Euro, Doppelhaushälften kosten rund 1850 im Monat - ein Vermögen. Am teuersten aber ist es in Alt-Bogenhausen
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MÜNCHEN - München bleibt Spitzenreiter bei den Mieten in Deutschland: Wer Altbau will, zahlt im Schnitt 13 Euro, Doppelhaushälften kosten rund 1850 im Monat - ein Vermögen. Am teuersten aber ist es in Alt-Bogenhausen

Stellen Sie sich vor, es herrscht eine massive Wirtschaftskrise – und man merkt überhaupt nichts davon. Das ist in der Tat der Fall – auf dem Münchner, dem oberbayerischen und dem bayerischen Mietwohnungsmarkt.

„Es sind derzeit keine nennenswerten Bremsspuren durch die Krise erkennbar“, so Stephan Kippes vom Immobilienverband Deutschland (IVD). Anders ausgedrückt: Die Mieten steigen munter weiter.

Vor allem tun sie das natürlich in München und in der Region. Von einem sowieso schon knackig hohen Niveau vor Jahresfrist stiegen die durchschnittlichen Preise bei Neuvermietungen bis zum Herbst weiter an.

Beispiel München: Für Altbauwohnungen muss man jetzt im Schnitt 13,10 Euro pro Quadratmeter zahlen, für Neubauwohnungen 13 Euro. Eine „ungebremste Dynamik“ attestierte Kippes dem Bereich der neu vermieteten Häuser. So kostet ein freistehendes Haus in München derzeit im Schnitt 1560 Euro im Monat, ein neues Reihenmittelhaus 1660 und eine Doppelhaushälfte 1850 Euro. Diese Werte entsprechen Steigerungen innerhalb eines Jahres von bis zu 2,8 Prozent.

Und eine Entspannung ist definitiv nicht erkennbar. Denn: Die Zahl der neu gebauten Mietobjekte ist alles andere als üppig. Der Immobilien-Experte: „Die Zahl der Baugenehmigungen ist auf einem lausigen Niveau.“ Sinkende Mieten sind also in absehbarer Zeit nicht zu erwarten – „weil das Angebot nicht wächst“.

Mehr als vier Euro Unterschied zwischen Hasenbergl und Alt-Bogenhausen

Da hilft auch nichts, dass aktuell die Zahl der genehmigten Wohnungen gegenüber dem Vorjahr um gut zehn Prozent gestiegen ist – das sind alles nur Tröpfchen auf den heißen Stein. Vor allem angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Einpersonenhaushalte, und damit die des benötigten Wohnraums, kontinuierlich wächst.

Angesichts der real existierenden Krise registrieren die Immobilien-Verwalter und -Makler eine deutliche „Flucht in die Sachwerte“. Vermietete Eigentumswohnungen, bis vor Kurzem noch absolute Ladenhüter, lassen sich inzwischen dank der Turbulenzen am Geldmarkt relativ locker verkaufen. Denn, so Stephan Kippes, sie versprechen keine berauschende, aber „eine stabile Rendite“.

Spannend auch die Hitparade der Münchner Stadtviertel: Bei der Neuvermietung von 70 bis 80 Quadratmeter großen Wohnungen mit gutem Wohnwert werden im Hasenbergl 9,25, in Alt-Bogenhausen 13,80 Euro pro Quadratmeter verlangt – und bezahlt.

Rudolf Huber

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