Von Glasgow nach München: Todgeweihter Schotte ist zur EM geradelt

Der schottische Fußballfan Ethan Walker ist 13 Tage lang mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Warum er die Reise auf sich genommen hat.
von  Maximilian Neumair
Von links nach rechts: Martyn Robertson, Ethan Walker, Gordon Mackay und Stephen Colie treffen beim Britischen Generalkonsulat ein.
Von links nach rechts: Martyn Robertson, Ethan Walker, Gordon Mackay und Stephen Colie treffen beim Britischen Generalkonsulat ein. © Sigi Müller

München - Die meisten Schotten kommen mit dem Flugzeug nach München. Der 19-jährige Ethan Walker mag es hingegen extravaganter: Er ist 13 Tage lang mit dem Fahrrad von seiner Heimatstadt Paisley bei Glasgow nach München gefahren - und das, obwohl er vor einem Jahr bei einem Unfall schwer verletzt wurde. Dabei erlitt er verschiedene Schädelverletzungen und mehrere Knochenbrüche.

Der Radler mit dem Kilt: Ethan Walker.
Der Radler mit dem Kilt: Ethan Walker. © Sigi Müller

Nach schwerem Unfall: Ärzte gaben ihm kaum Überlebenschancen

Die Ärzte sagten dem ehemaligen Amateurfußballer, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben werde. Doch sein Chirurg Gordon Mackay glaubte an ihn und motivierte ihn dazu, zur EM zu radeln. "Das hat mich angestachelt, an meiner Genesung zu arbeiten", sagt Walker. Bei seiner Ankunft beim britischen Generalkonsulat in der Möhlstraße werden er und seine drei Begleiter mit Jubel und kleinen Schottlandfahnen empfangen.

"Ich bin total überwältigt", sagt Walker nach dem Empfang. Für ihn sei der 1200 Meilen (etwa 1900 Kilometer) lange Fahrradtrip eine lebensverändernde Reise gewesen. "Ich habe mich super gefühlt, auch wenn manche Tage ganz schön hart waren." Sein Arzt Mackay schwärmt: "Ethan ist sehr inspirierend. Er zeigt, was möglich ist, wenn man nur entschlossen genug ist."

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