Von der Eiszeit bis heute: Zeitreise durch München

Im Alleingang hat ein Münchner Kameramann die Geschichte Münchens verfilmt – von der Eiszeit bis heute. „Ein Film für die Münchner, die mehr über ihre Stadt wissen wollen”, sagt Klaus Bichlmeier
München - Ich bin in die Stadtbibliotheken und in Buchhandlungen gegangen oder habe gegoogelt: Das Ergebnis: Es gibt vielleicht 50 Filme über München. Nur: keinen für Münchner!” Das meint Klaus Bichlmeier, Giesinger und Münchner in der „zigsten Generation”, wie er beteuert. Der freie Kameramann hatte daher vor zwei Jahren beschlossen: „Ich mache jetzt einen Film für die Münchner, die ihre Stadt lieben, aber noch viel mehr über sie wissen wollen.”
Bichlmeier nennt ein Beispiel: „Wussten Sie zum Beispiel, dass noch im 14. Jahrhundert am Stachus ein Hopfengarten lag, der das Augustinerkloster in der Kaufinger Straße zum Bierbrauen versorgte, da wo in den 50ern dann der verkehrsreichste Platz Europas war?”
„Zeitreise München” heißt Bichlmeiers Film. Ein Jahr hat er am Drehbuch geschrieben, ein Jahr gedreht und geschnitten. Herausgekommen sind knapp zwei Stunden Stadtgeschichte: Erklärt wird alles von Urzeiten an, zum Beispiel wo der Lehm im heutigen Berg am Laim herkam: „Staubablagerungen durch den Wind, der von West nach Ost den Isarhang hochblies”. Bichlmeier erklärt das zum Teil auch mit gefilmten gezeichneten Skizzen. Und dann hat er auch echte, bisher unveröffentlichte Raritäten aufgetrieben: „Zum Beispiel einen Polizeilehrfilm für den Umgang mit Massenveranstaltungen: das Lehrbeispiel war aber der Besuch der Beatles in München”, erzählt Bichlmeier.
Klaus Bichelmeier hat seine „Zeitreise München” als „Idealist, der seine Heimatstadt liebt”, wie er sagt, ohne Produzenten, Filmverleih oder andere Geldgeber durchgezogen. Aber der Erfolg gibt ihm recht: Seine erste öffentliche Vorführung am Sonntagabend im Gasteig ist bereits restlos ausverkauft. „Ich habe mich daher entschlossen, eine zweite Vorstellung um 15 Uhr zu geben”, sagt Bichlmeier und hat so noch einmal Platz für weitere 600 Münchner geschaffen, die eine „Zeitreise München” von der Eiszeit bis zur „Oidn Wiesn 2010” machen wollen.
„Zeitreise München”, Sonntag, 30.10., Zusatzvorstellung 15 Uhr, (18.30 Uhr ausverkauft) Gasteig Carl-Orff-Saal, 15 Euro plus Vorverkaufsgebühr an allen Vorverkaufstellen und an der Tageskasse im Gasteig