"Vom Teufel geritten": Angeklagter gesteht, seine Frau erschossen zu haben
MÜNCHEN - Tatort Hasenbergl: Er wollte seinen Schwager töten, dann erschoss er seine Frau mit einer Maschinenpistole: Am Montag gestand der 48-Jährige die Tat vom März.
Der Ehemann hat seine Frau laut Anklage im Waschkeller mit sechs Schüssen niedergestreckt, während sie Wäsche in den Trockner füllte. Er traf sein Opfer in den Kopf und in den Bauch, die 46-Jährige verblutete in kurzer Zeit.
Der 20-jährige älteste Sohn fand seine Mutter eine Stunde später auf. Der Angeklagte hatte in der Zwischenzeit vergeblich nach seinem Schwager gesucht, um ihn gleichfalls zu erschießen. Bei seiner Heimkehr legte er der Polizei eine Taxiquittung vor und behauptete, er komme gerade von der Arbeit.
Der angeklagte Serbe gestand die Tat und sagte, das wahre Ziel sei sein Schwager gewesen, der ein „Parasitenleben“ auf Kosten seiner eigenen Familie geführt habe. Zu der Gewalttat an seiner Frau sei es bei einem ungewöhnlich heftigen Streit mit ihrem Bruder am Morgen des 6. März dieses Jahres gekommen. Ihn selbst habe „der Teufel geritten“.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Gelegenheitsarbeiter Mord und wegen des Waffenbesitzes ein Verbrechen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor. Laut Anklage hat der 48-Jährige seine zwei Jahre jüngere Frau grundlos verdächtigt, fast ihre gesamten Einkünfte als Reinigungsfrau sowie das Kindergeld für die vier Kinder ihrem Bruder zugesteckt zu haben. Er habe sich gegenüber dem Schwager zurückgesetzt gefühlt und ihn beseitigen wollen. Motiv für die Gewalttat an der Frau war der Anklage zufolge, dass er sie für ihr „inakzeptables Verhalten“ habe abstrafen wollen. – Der Prozess dauert an.
dpa