Vom Sendlinger Tor bis nach St. Emmeram: Florian Neuschwander gegen eine Tram

München - Dass Extremsportler Florian Neuschwander ein gelbes Tank Top, gelbe Stutzen und ein genauso grelles Stirnband trug, hatte Symbolkraft: Blendend sein Outfit, blendend sein Verhalten. Neuschwander lieferte in seinem Dress quasi eine Blaupause, wie man sich im Straßenverkehr zu verhalten hat. "Kinder standen neben mir, ich wollte nicht über die roten Fußgängerampeln laufen", sagte er.
Dabei ging es für Neuschwander um viel. Um sehr viel. Während die Uhr tickte, die Tram fuhr, stand er da: tippelnd - stehend. "Stopp, Halt, Stopp, Halt. Ein Intervalllauf. An acht Ampeln musste ich warten", sagte er.
Wettlauf vom Sendlinger Tor nach St. Emmeram
Es war ein spezielles Duell: Mensch gegen Tram, vom Sendlinger Tor nach St. Emmeram. Organisiert wurde die Aktion vom EHC Red Bull München.
Lange Zeit deutete vieles auf Neuschwander als Sieger hin. Denn während der Frankfurter lief und lief und lief, musste die Sonder-Linie "S17" an jeder Haltestelle kurz stoppen. Und das für mindestens fünf, sechs Sekunden - ohne das die Türen aufgingen. Zwar drückte der ein oder andere verdutzte Passagier auf den sensorischen Knopf - erfolglos.
Während manch konsternierter Passagier nicht in die Tram hineinkam, kam Neuschwander nicht so recht an ihr vorbei. Und somit: Fotofinish, das wohl auch kein Fotograf mit einem Schappschuss hätte auflösen können. Nach "31 Minuten und 8,7 Kilometer war's vorbei. Es ging um den Spaß, der Rest - egal", sagte er. Alles blendend also. Nicht nur vom Outfit, vom Verhalten. Auch von oben. Die Sonne schien. Und das - blendend.