Vom Rathaus auf die Straße: Gedenken an NS-Opfer

Am 84. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 stehen Münchner im Mittelpunkt, die vor 80 Jahren nach Theresienstadt deportiert wurden. Auch Petra Reiter beteiligte sich an einer Namenslesung.
von  AZ
Auch junge Menschen beteiligen sich am Gedenkmarsch durch die Innenstadt.
Auch junge Menschen beteiligen sich am Gedenkmarsch durch die Innenstadt. © Israelitische Kultusgemeinde

München - Zersplitterte Schaufenster, brennende Synagogen, zahlreiche Verletzte - und mindestens ein Todesopfer: Die Ausschreitungen der Reichspogromnacht in München forderte viele Opfer.

Gedenken an Münchner Juden

Der 9. November ist in München vor allem ein Gedenktag an die Ereignisse des Jahres 1938 - aber auch darüber hinaus an all jene, die von den Nazis verfolgt wurden. Gestern wurde insbesondere auch jener Münchner Juden gedacht, die vor 80 Jahren, im Juni 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und ermordet wurden.

Knobloch: "Ich wurde gerettet, weil sie sich opferte"

Unter den Deportierten war auch die Großmutter der heutigen IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch. "Sie nahm den Platz auf dem Transport ein, damit ich das nicht tun musste", sagte Knobloch gestern. "Ich wurde gerettet, weil sie sich opferte." Für die Stadtspitze nahm gestern Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) teil.

OB-Gattin Petra Reiter beteiligt sich an der Lesung.
OB-Gattin Petra Reiter beteiligt sich an der Lesung. © Israelitische Kultusgemeinde

Namenslesung und Gedenkzug

Um die Erinnerung an die Einzelschicksale der Schoah im Bewusstsein der Menschen zu bewahren, waren schon am Vormittag Namen, Briefe, Dokumente und Kurzbiografien der Verfolgten und Ermordeten im Alten Rathaus verlesen worden. An der Aktion beteiligte sich auch OB-Gattin Petra Reiter. Anschließend fand noch ein Gedenkzug durch die Innenstadt statt, so dass das Thema auch in der Fußgängerzone sichtbar war.

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