Vom Pariser Exil ins Herz der kubanischen Heimat

Buena-Vista-HipHop:Die Orishas spielen am 24. November in der Tonhalle.
Nach dem Film von Wim Wenders schlug die Welle der Begeisterung für den Buena Vista Social Club über Deutschland zusammen. Was in Kuba nostalgische Gefühle hervorruft, war hierzulande frisch wie Karotten vom Feld. Aber die moderne Pop-Welt ist natürlich auch an Kuba nicht vorbeigezogen. Na gut, fast nicht vorbeigezogen.
Denn auch wenn die Orishas in ihrem Heimatland Stars sind, gegründet wurden sie im Pariser Exil. Die Gruppe, benannt nach den Göttern des Santería-Glaubens, mischt die Tradition ordentlich auf. Und zwar mit der weltweit verständlichen Sprache des Rap. In Frankreich und der Schweiz erreichte das Debüt-Album Goldstatus, in Spanien wurde es gar mit Platin ausgezeichnet. Das beweist, dass auch der aktuelle Kuba-Sound ein überwältigendes Publikum im Ausland findet. Denn die Tradition, sie kann auf Dauer nur weiterleben, wenn sie sich für neue Klänge öffnet.
„Cosita Buena“ heißt ihr aktuelles Album, mit dem sich die Orishas musikalisch auch immer stärker hin zu einem internationalen Pop Sound bewegen. Geblieben aber ist die sozialkritische Note ihrer Texte. Denn auch nach Fidel Castro sind die Lebensumstände der Menschen in Kuba noch nicht überwältigend.
Christian Jooß
Tonhalle, Kultfabrik, Grafinger Straße 6, 24. November, 19.30 Uhr, www.globalconcerts.de