Vom Feuer fasziniert: Brandstifterin stellt Flammen-Video ins Netz
München - Sie sei ganz fasziniert von dem Feuer gewesen, erinnert sich Lisa P. (35, Name geändert) an den Nachmittag des 27. September 2020. Laut Antragsschrift der Staatsanwaltschaft hatte die Frau mit Räucherstäbchen ihr Bettzeug in Brand gesetzt und damit sich und die anderen Bewohner des Schwabinger Mehrfamilienhauses in Lebensgefahr gebracht.
"So geht Brandstiftung"
Lisa P. erklärt beim Prozessauftakt, dass sie sich nur noch an das Feuer erinnere und wie sie aus dem Fenster gesprungen sei. Laut Antragsschrift soll die psychisch kranke Frau das Feuer mit ihrem Handy gefilmt haben und die Videos bei Instagram ins Netz gestellt haben - mit dem Kommentar: "So geht Brandstiftung".
Die Bewohner des Hauses hatten Glück. Ein Mieter und ein Passant bemerkten den Rauch, der aus der Kellerwohnung ins Freie drang und alarmierten die Feuerwehr. Die brachte den Brand bald unter Kontrolle.
Doch da hatten die Flammen bereits einen verheerenden Schaden angerichtet. Die beiden Matratzen verbrannten vollständig, im Wohnzimmer platzte der Putz von der Decke, die ganze Wohnung und ein Teil der Hausfassade wurden durch das Feuer stark verrußt. Dem Hauseigentümer entstand so ein Schaden von über 80.000 Euro, die Wohnung ist vor Juni nicht wieder bewohnbar.
Dauerhafte Unterbringung in Psychiatrie gefordert
Die Staatsanwaltschaft geht von einer psychischen Erkrankung aus, dazu komme Kokain- und Alkoholabhängigkeit der 35-Jährigen. Da Lisa P. nach Auffassung der Staatsanwaltschaft so eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle, fordert die Behörde eine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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