Vom Einser ins Zehner

Patrick Butscher war zehn Jahre lang Serviceleiter im so genannten Stüberl. Als oberster Barkeeper hat er dort den Reichen und Schönen ihre Drinks eingeschänkt. Wo was los war im Münchner Nachtleben, da war auch Butscher: im P1, im Paradiso. Mit Mitte 30 hat er gemeinsam mit zwei Kumpanen nun seinen eigenen Club aufgemacht, das „Deine Mudda“ in der Thalkirchner Straße. 

 

Aber was ist nun dran am P1-Vergleich? Zumindest hat sich das Deine Mudda in den knapp zwei Wochen seit seiner Eröffnung den Ruf erworben, eine recht harte Tür zu haben. Die Türsteher sortieren ordentlich aus. Was aber ausschließlich daran liege, dass das Lokal maximal 250 Leute fasse. „Exklusiv sind wir nur in dem Sinn“, sagt Butscher, „dass wir eben nicht unendlich viel Platz haben.“

 

So treibt sich im Deine Mudda also ein recht bunt gemischtes Publikum an der Bar herum, mal herausgeputzt, mal lässig. Die einen halten sich an ihrer 0,33-Flasche Tegernseer (3,50 Euro) fest, die anderen nippen an ihren Longdrinks (9 Euro). Allgemein geht es eher szenig als schick zu, eher jung als mittelalt. Und vermutlich verirrt sich auch noch der ein oder andere R’n’B-Fan hierher, der eigentlich in die Noho Teabar wollte, die bis vor Kurzem noch an dieser Adresse zu finden war.

 

Jeden Freitag und Samstag öffnet das Deine Mudda auch seinen Keller. Dann wird aus der Bar ein Club. Freitags läuft HipHop, am Samstag Elektro. Was dann passiert, hat mit dem gängigen P1-Klischee allerdings recht wenig zu tun. Eine einzige Parallele gibt es vielleicht. Der recht saloppe Ausspruch „Deine Mudda“ war ursprünglich nämlich gar nicht als Name vorgesehen, offiziell heißt das Lokal „10“. Statt ins Einser, wie das P1 landläufig auch genannt wird, kann man künftig also ins „Zehner“ gehen.

 

Thalkirchner Straße 10 (Eingang Fliegenstraße), Do. bis Sa. von 21 Uhr an, Tel.: 23 68 77 03