Vom Bauernmarkt zur Touristenattraktion
Am kommenden Montag wird der Viktualienmarkt 204 Jahre alt. Ursprünglich befand sich der alte Münchner Stadtmarkt auf dem heutigen Marienplatz.
Doch der Marienplatz wurde für den Handel mit Getreide und anderen bäuerlichen Erzeugnissen zu klein. Deswegen verfügte König Max I. Joseph am 2. Mai 1807, einen Teil des Marktes in das Gebiet zwischen Heilig-Geist-Kirche und Frauenstraße zu verlegen und trug dem Magistrat auf, die von der Stadt erworbenen Benefizhäuser von Heiliggeist abzubrechen.
Schon rund zwanzig Jahre später musste der Markt wieder erweitert werden. 1885 wurde dann das alte Heilig-Geist-Spital abgebrochen und die Heilig-Geist-Kirche in westlicher Richtung verlängert. Dadurch erhielten Markt und Stadt ein neues Gesicht. Am Südende an der Blumenstraße war 1852, hart an der einstigen Stadtmauer, die Schrannenhalle, die seit 2005 wieder in Betrieb ist und in diesem Herbst unter neuer Leitung wieder eröffnet.
1855 wurde der Fischmarkt an die Westenriederstraße verlegt, erst seit 1870 gibt es feste Stände. Der Markt wuchs weiter, Metzger, Brotverkaufsläden, Ladenbauten und Pavillons für den Obstverkauf sowie eine eigene Halle der Nordseefischerei kamen dazu, dann die Geflügel- und Wildbrethändler und die Blumenfrauen. Seit dem Jahr 1890 hat der Viktualienmarkt seine heutige Größe erreicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Überlegungen, an die Stelle im Herzen der Stadt Hochhäuser zu bauen. Die Stadt entschied sich dann aber, den schwer beschädigten Markt wieder aufzubauen, der heute weltberühmt ist.