Volltrunkene wird von S-Bahn erfasst – und überlebt

Unglaubliches Glück hatte eine 33-Jährige am Freitagmorgen: Sie wurde von einer heranrasenden S-Bahn erfasst und überlebte den Unfall ohne größere Verletzungen.
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München – Um kurz nach 2 Uhr in der Früh entdeckte der Fahrer einer S7 Richtung Kreuzstraße in der Nähe der Haltestelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn eine Person auf den Gleisen. Obwohl er sofort eine Vollbremsung einleitete, wurde die Person von der Bahn voll erfasst. Nachdem die S-Bahn zum Stillstand gekommen war, wollte der Zugführer sofort nach der angefahrenen Person sehen, doch weit und breit war niemand zu finden.

Zahlreiche Einsatzkräfte von Landes- und Bundespolizei sowie des Rettungsdienstes und der Deutschen Bahn beteiligten sich schließlich an der Suche. Sogar ein Hubschrauber der Bundespolizei kam zum Einsatz.

Wenig später entdeckte eine Streife der Bahnsicherheit eine stark alkoholisierte 33-jährige Polin an der Haltestelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Die volltrunkene Frau hatte mehrere Verletzungen und musste vom Rettungsdienst versorgt und in die Klinik transportiert werden.

 

3,9 Promille und ein herrenloses Handy

 

Da die Rettungskräfte sich zu diesem Zeitpunkt nicht sicher waren, ob es sich bei der Frau um die von der S-Bahn angefahrene Person handelte oder ob sich noch eine andere Person im Gleisbereich befand, wurde die Suche entlang der Bahnstrecke Richtung Dürrnhaar fortgesetzt. Eine Vernehmung der Frau war zunächst nicht möglich - ihr Atemalkohol-Wert betrug 3,9 Promille.

Der ohnehin schon denkwürdige Einsatz nahm dann eine gänzlich kuriose Wendung: Im abgesuchten Bereich wurde wenig später ein Handy gefunden, das offenbar einem Mann gehörte. Die Rettungskräfte mussten zunächst davon ausgehen, dass es sich bei diesem Mann um die von der S-Bahn erfasste Person handeln könnte und erweiterten, da niemand aufgefunden werden konnte, den Suchbereich um einige an die Bahn angrenzende Waldstücke.

 

Frau war bereits wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses angezeigt worden

 

Später in der Nacht klärten sich dann aber beide Fälle auf: Der Besitzer des Handys konnte anhand der Daten auf dem Mobiltelefon identifiziert werden und war keineswegs von der S-Bahn angefahren worden. Er lag schlafend zu Hause im Bett und Freude sich, dass die Polizei sein verlorenes Handy wiedergefunden hatte.

Zwischenzeitlich konnte eine Streife der Bundespolizei auch die 33-Jährige im Krankenhaus doch noch befragen. Sie gab an, allein unterwegs gewesen und von der S-Bahn angefahren worden zu sein. Nach Auskunft der Ärzte wurde die 33-jährige Polin dabei nur leicht verletzt. Sie hatte unwahrscheinliches Glück und erlitt nur Prellungen am Körper sowie eine Platzwunde.

Gegen die Frau, die erst am Dienstagnachmittag eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses nach einem Vorfall im Münchner Hauptbahnhof kassiert hatte, wird nun wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.

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