Volle Umstellung auf Elektro: BMW will in München keine Verbrenner mehr bauen

Benziner sollen am Stammwerk von BMW in München nicht mehr gebaut werden.
dpa/Roland Losch |
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Im Stammwerk München sollen zukünftig keine Diesel- und Benzinmotoren mehr gebaut werden.
Im Stammwerk München sollen zukünftig keine Diesel- und Benzinmotoren mehr gebaut werden. © Tobias Hase/dpa

München - BMW stellt den Bau von Benzin- und Dieselmotoren im Stammwerk München ein und errichtet auf der frei werdenden Fläche eine neue, auf Elektroautos ausgerichtete Fahrzeugmontage.

BMW will Elektrifizierungsstrategie konsequent umsetzen

Sie soll 2026 in Betrieb gehen und 400 Millionen Euro kosten, sagte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic. Die betroffenen 1.000 Mitarbeiter im Motorenbau bekämen andere Arbeitsplätze bei BMW in München oder anderen bayerischen Standorten angeboten.

"Wir setzen unsere Elektrifizierungsstrategie konsequent um. Bis Ende 2022 wird jedes unserer deutschen Werke mindestens ein vollelektrisches Fahrzeug produzieren", sagte Nedeljkovic.

Verbrennungsmotoren werden künftig in Österreich und England gebaut

Betriebsratschef Manfred Schoch sagte: "Diese Entscheidung ist ein Vorbild für eine gelungen gestaltete Transformation in der deutschen Industrie." Der Bau einer neuen Montage im fast 100 Jahre alten BMW-Stammwerk zeige, "dass Transformation, wenn man sie strategisch und mutig angeht, Industriearbeitsplätze auch inmitten einer Großstadt sichern und ausbauen kann".

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Die bisher in Milbertshofen gebauten Verbrennungsmotoren mit vier, sechs, acht und zwölf Zylindern sollen künftig in den Motorenwerken Steyr in Österreich und Hams Hall in England gebaut werden. Die Verlagerung erfolge schrittweise bis spätestens 2024. Steyr und Hams Hall seien heute bis ans Limit ausgelastet und könnten ihre Kapazität so auch beim Hochlauf der E-Mobilität weiter gut auslasten, erklärte Nedeljkovic.

Münchner Werk soll stärker auf E-Antriebe ausgerichtet werden

"Wir entwickeln das Werk München kontinuierlich weiter in Richtung Elektromobilität und schaffen dafür effiziente und wettbewerbsfähige Produktionsstrukturen", sagte der Vorstand. Auf dem frei werdenden Gelände des Motorenwerks werde eine ganz neue Fahrzeugmontage aufgebaut, die für die neue, stark auf E-Antriebe ausgerichtete BMW-Plattform ausgelegt sei. Diese Plattform werde Mitte der 20er-Jahre im geplanten BMW-Werk Debrecen in Ungarn anlaufen und dann auf alle anderen Werke ausgerollt.

BMW hat seine Werke so umgebaut, dass sie Verbrenner-, Hybrid- und Elektroautos auf demselben Band produzieren und so flexibel auf Kundenwünsche reagieren können. Bis Ende 2021 werde er die Fixkosten nachhaltig um eine halbe Milliarde Euro im Jahr gesenkt haben, sagte der Produktionschef. Ab Ende 2021 sollen der vollelektrische BMW i4 in München und der BMW iX in Dingolfing starten, die vollelektrischen Varianten des 7er und 5er stünden in Dingolfing in den Startlöchern.

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27 Kommentare
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  • Kadoffesalod am 19.11.2020 11:21 Uhr / Bewertung:

    Auch diese Presseveröffentlichung der BMW Gruppe ist ein Versuch, sich selbst als umweltorientiert, zukunftsbewusst und nachhaltig darzustellen. Auf Neudeutsch nennt man das "Greenwashing".

    BMW ist immer noch der Hauptlieferant von Fahrzeugen speziell für Auto- und Motorradposer. Mit serienmäßigen oder optional ab Werk bestellbaren Klappenauspuffanlagen und Zusatzsystemen zur künstlichen Lärmerzeugung gehören BMWs zu den lautesten Autos und Motorrädern die es derzeit gibt. Das wird seitens BMW auch mit sportivem Rennsportsound, beeindruckendem "Schubblubbern" und anderen Anpreisungen beworben. BMW Mini macht Werbung mit dem "Zwischengasknall".

    Wenn man durch Poser in solchen Krachkisten immer wieder aus dem Schlaf gerissen wird, klingen die blumigen Worte der BMW Presseabteilung wie eine Verhöhnung.

  • luxemburger am 19.11.2020 11:21 Uhr / Bewertung:

    Schaft ein E-Auto ohne stundenlange Aufladung die 800 km Marke,und das voll beladen im Winter?Mein Benziner,300 Ps schaft das locker.

  • doket am 19.11.2020 12:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von luxemburger

    Braucht man das denn?

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