Vogel: "Als OB hat er Bemerkenswertes geleistet"

Der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Georg Kronawitter ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Alt-OB Hans-Jochen Vogel (90) würdigt seinen Nachfolger.
Von Hans-Jochen Vogel |
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Ozapft is! Der OB beim Anzapfen im Schottenhamel in den 80er Jahren.
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Finsterer Blick 1990: Mit den Grünen war’s erst gar nicht so leicht.
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Glücklich mit seiner Hildegard: Hochzeit am 6. April 1968.
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Mal im Hintergrund: mit Oskar Lafontaine, Josef Felder und Willy Brandt.
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München - "Ich wusste schon, dass es ihm nicht mehr so gut geht. Trotzdem hat mich sein Tod sehr berührt. Schorsch Kronawitter war ja mein direkter Nachfolger.

Ich hatte Anfang 1971 wegen innerparteilicher Streitigkeiten meine Kandidatur niedergelegt und ihn alsbald aufgesucht und ihn gefragt, ob er an meiner Stelle antreten wolle. Es war eine schwierige Lage damals, die SPD war innerparteilich zerstritten.

Trotzdem ließ sich Kronawitter nicht lange bitten. Er hat gleich gesagt: ,Ich traue mir das zu und nehme das gerne auf mich.’

Lesen Sie hier: Ude über Kronawitter: Der grüne Schorsch . . .

Ich hatte keinerlei Zweifel, dass er der Richtige ist, schließlich war er bereits ein erfolgreicher Landespolitiker und hat sich im Landtag als agrarpolitischer Sprecher bei seiner Fraktion Gehör verschafft. Das war für einen Sozialdemokraten eher ungewöhnlich.

Zudem war er SPD-Chef in Oberbayern. Als OB hat er dann Bemerkenswertes geleistet. Er hat München in stürmischen Zeiten wieder in ruhigeres Fahrwasser geleitet.

Er hat sich gegen die beginnende Gentrifizierung im Lehel eingesetzt, er hat die Messe nach Riem verlegt, den Westpark eröffnet und in kluger Weise Christian Ude als seinen Nachfolger aufgebaut. Kronawitter war ein richtiger Kämpfer, das zeigt auch eine Episode aus dem Jahr 1978. Die SPD wollte ihn damals nicht mehr als Spitzenkandidaten aufstellen, angeblich war er nicht mehr vermittelbar.

Lesen Sie hier: Abschied vom roten Schorsch

Doch statt zu resignieren, hat er um die Veränderung der innerparteilichen Mehrheitsverhältnisse gekämpft. Und siehe da: 1984 hat die SPD ihn wieder als OB-Kandidaten nominiert. So war der Schorsch."

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