"Völlig unverständlich": Tram-Freunde kritisieren Grün-Rote Streichpläne

Von einer Tram auf der Leopoldstraße verabschiedet sich Grün-Rot gerade. Fahrgastverbände kritisieren das.
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Die Stadt will den Tram-Ausbau bremsen. Fahrgastverbände kritisieren das. (Symbolbild)
Die Stadt will den Tram-Ausbau bremsen. Fahrgastverbände kritisieren das. (Symbolbild) © Fabian Nitschmann/dpa

München - Der Freistaat hat eine Tram durch den Englischen Garten verboten. Allerdings ist diese Trasse nur ein Stück der Tram-Nordtangente, die Neuhausen mit Bogenhausen verbinden soll. Doch nach dem Aus für die Gartentram stehen auch die anderen Abschnitte zur Debatte.

Grüne und SPD wollen Tramausbau in München bremsen: Kritik von Fahrgastverbänden

Ein Stück sollte durch die Franz-Joseph-Straße in Schwabing zum Englischen Garten führen. Ein weiteres sollte auf der Leopoldstraße Richtung Münchner Freiheit verlaufen. Nikolaus Gradl, der in der SPD-Fraktion für Verkehr zuständig ist, hat sich vor Kurzem in der AZ dafür ausgesprochen, beide Planungen einzustellen. "Wir können es uns nicht mehr leisten, alle Hipster-Viertel dreifach an den ÖPNV anzubinden", sagte er. Auch für Paul Bickelbacher von den Grünen haben andere Trassen höhere Priorität.

Der Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr (AAN) im Münchner Forum sieht das anders. "Es wäre völlig unverständlich, die Tram durch die Leopold- und Franz-Joseph-Straße nicht zu bauen", sagt AAN-Sprecher Berthold Maier. Schließlich soll die Tram von der Münchner Freiheit nach Schwabing Nord fahren und dort das Neubaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne anbinden. "Ohne Tram in der Leopoldstraße müssten die Fahrgäste an der Münchner Freiheit in die U-Bahn umsteigen; es gäbe eben keine Direktverbindung in die Maxvorstadt oder zum Stachus", schreibt der Arbeitskreis in einer Mitteilung.

"Priorisierung wichtig": Fahrgastverbände kritisieren Tram-Streichpläne der Stadt

"Zugegebenermaßen ist die Finanzlage Münchens sehr schwierig. Umso mehr käme es auf eine richtige Priorisierung an", findet AAN-Sprecher Matthias Hintzen. Sein Vorschlag: "Wenn es mit der Verkehrswende ernst gemeint ist, müssen erst einmal die Planungen für den Autobahnanschluss der Schleißheimer Straße ("BMW-Tunnel") eingestellt werden. Dann ist mehr als genug Geld für die Trambahnplanung da."

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Auch die Straßenbahnfreunde München sprechen sich für die Tram auf der Leopoldstraße aus. Sie warnen ebenfalls vor einer zu schlechten Erschließung des Neubaugebiets in der Bayernkaserne. Es drohe ein ähnlich schlechtes ÖPNV-Angebot wie in Freiham, das wahrlich kein "Hipster-Viertel" ist, schreiben sie.

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19 Kommentare
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  • Bongo am 17.07.2024 11:47 Uhr / Bewertung:

    Antwort an ClimateEmergency:
    Der BMW-Tunnel hat’s Ihnen angetan. Träumen Sie eigentlich nachts noch manchmal von etwas anderem?

  • ClimateEmergency am 16.07.2024 19:24 Uhr / Bewertung:

    "Wenn es mit der Verkehrswende ernst gemeint ist, müssen erst einmal die Planungen für den Autobahnanschluss der Schleißheimer Straße ("BMW-Tunnel") eingestellt werden. Dann ist mehr als genug Geld für die Trambahnplanung da."

    Meine Rede

  • Guidomuc am 17.07.2024 01:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ClimateEmergency

    Dann reden Sie mal schön. Aber tatsächlich: sobald München etwas tut oder lässt was BMW nicht gefällt, werden Gespräche stattfinden, nach deren Ende Zweifel aufkommen könnten, ob sich München noch die rote Farbe für die dümmlichen Radwege noch wird leisten können. Ich rate zur Vorsicht. Jeder weiß es, niemand wird es zugeben, aber die Steuergesetzgebung und deren Gestaltungsspielräume sind wie sie sind. Da hat München nix mitzureden… Gar nix!

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