Vitalia: Insolvente Reformhauskette bleibt erhalten
MÜNCHEN - Die insolvente Reformhauskette Vitalia bleibt erhalten. Zum 1. Februar übernehme die Firma Vita-Sinn den deutschen Marktführer mit derzeit bundesweit noch gut 530 Beschäftigten, hieß es von Seiten der Insolvenzverwaltung.
Insolvenzverwalter Michael George bestätigte am Freitag in München und einen entsprechenden Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag). Vita- Sinn gehört der Unternehmerin Ingrid Sonnleitner, der Lebensgefährtin von Vitalia-Gründer Bernd Büttner. Durch die Übernahme sollen 80 der ursprünglich 126 Filialen bestehenbleiben, einige defizitäre großflächige Märkte müssten dagegen voraussichtlich geschlossen werden, sagte der Sprecher.
Vitalia aus dem oberbayerischen Weyarn hatte mehr als 40 Jahre nach der Gründung im vergangenen Herbst Insolvenzantrag gestellt, am 1. Januar eröffnete das Amtsgericht Wolfratshausen das Insolvenzverfahren. Sonnleitner wird nun bei der Übernahme finanziell von zwei privaten Investoren unterstützt, die namentlich nicht genannt werden wollten. Büttner selbst beteilige sich nicht finanziell, werde dem Unternehmen aber als Berater zur Verfügung stehen, sagte Sonnleitner. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.
Der Insolvenzverwalter war in den vergangenen Wochen mit mehreren Investoren im Gespräch gewesen. Sonnleitner habe aber „das beste Angebot abgegeben“, sagte George der „SZ“, es sei „grundsolide“ gewesen. Nach Angaben von Georges Sprecher hat der Gläubigerausschuss der Übernahme bereits einstimmig zugestimmt, auch von den Lieferanten gebe es positive Rückmeldungen.
Im Gespräch mit der Zeitung verteidigte Insolvenzverwalter George auch den indirekten Wiedereinstieg Büttners. Dieser habe in der Vergangenheit zwar unbestreitbar Fehler in seiner Expansionsstrategie begangen, doch habe er die vor rund 40 Jahren gegründete Kette 38 Jahre lang „mit Bravour geführt“. Durch Fehler in der jüngsten Vergangenheit habe er sich nicht disqualifiziert, bei vielen Lieferanten genieße Büttner Vertrauen. Die Reformhauskette Vitalia hatte sich mit ihrer Expansionsstrategie übernommen, zudem soll laut „SZ“ ein Streit zwischen Büttner und zwei Investoren dem Insolvenzantrag vorausgegangen sein.
dpa
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