Viktualienmarkt: Stadt München beschließt Zeitplan zur Sanierung

München - Der Viktualienmarkt muss saniert werden – das ist für die Münchner wirklich keine Neuigkeit. Das wann und wie allerdings beschäftigt die Stadtpolitik schon sehr lange. Aktuell ist die städtische Finanzlage bekanntermaßen angespannt. Der Zeitplan für eine Sanierung müsse deshalb geschoben werden, so erläutern es die Rathaus-Grünen in einer Mitteilung.
Sie betonen dabei: "Entzerren darf aber nicht bedeuten, das Projekt zu begraben." Für die Sanierung brauche es daher "einen klugen und tragfähigen Fahrplan“.
Modernisieren, aber den Charakter erhalten
Ein erster Sanierungsabschnitt soll deshalb nun 2027 angegangen werden. Dann werde am Viktualienmarkt ohnehin der Boden aufgerissen, denn die Stadtwerke verlegen Fernwärmeleitungen. Außerdem hat die grün-rote Rathausmehrheit am Donnerstag (5.12.24) den Wirtschaftsplan 2025 beschlossen, um die Finanzierung der Märkte München für das nächste Jahr zu sichern. Die CSU stimmte dagegen.

Das Kommunalreferat hat zudem den Auftrag bekommen, im nächsten Jahr einen detaillierteren Plan vorzulegen, wie der Viktualienmarkt schrittweise auf einen modernen Stand gebracht werden kann. Um den typischen und bei den Münchner beliebten Charakter des Marktes zu erhalten, solle das alles "behutsam, sanft und liebevoll“ passieren, heißt es weiter. Dies seien die Leitlinien, die bereits 2017 im Rahmen eines breit angelegten Bürgergutachtens erarbeitet wurden.
Bei diesem sei deutlich geworden, was sich die Münchner hier für einen Markt wünschen: Einen, auf dem regionale Lebensmittel im Vordergrund stehen, auf dem man aber auch verweilen kann. Den Teilnehmern des Bürgergutachtens sei außerdem wichtig gewesen, die Struktur der kleinen Nachkriegshäuschen gegenüber der Metzgerzeile und an der Ecke Blumen- und Reichenbachstraße zu erhalten, so die Fraktion.
"Wir wissen sehr genau, was sich die Münchner für ihren Markt wünschen"
Die Rathauskoalition wünscht sich eine Darstellung, wie diese Ideen in den nächsten Jahren umgesetzt werden können, heißt es weiter. "Gleichzeitig muss transparent gemacht werden, wo vom Bürger-Konzept abgewichen werden muss. Entweder, weil eine Überprüfung ergibt, dass etwas so nicht möglich ist, aber auch, weil sich die Ansprüche an Märkte weiterentwickeln können", so die Grünen.
Stadträtin Anna Hanusch (Grüne) betont, es gehe neben einem "verbindlichen Fahrplan" auch um "Planungssicherheit für die Händlerschaft". "Dank dem Bürgergutachten wissen wir schon sehr genau, was sich die Münchner für ihren zentralsten Markt wünschen. Wir wollen diese Wünsche weiter als Richtschnur nehmen für die kommende Umsetzung!“

Nicht nur am Viktualienmarkt herrscht Handlungsbedarf: Auch der Pasinger Viktualienmarkt und der Markt am Wiener Platz müssen saniert werden. Der Wiener Platz habe den größten Bedarf, die Stadt wird ihn deshalb in Eigenregie grundüberholen. Über den Projektauftrag wird im ersten Halbjahr 2025 entschieden.
Der Viktualienmarkt in Pasing muss am längsten warten, er wird "bis 2028 erstmal nicht angefasst". Anna Hanusch, die auch kommunalpolitische Sprecherin der Grünen ist, erklärt: "Die Sanierung unserer Märkte ist wichtig, kostet aber sehr viel Geld. Deswegen können wir nicht alles gleichzeitig angehen." Es sei gut, "dass wir bald die Sanierung des Markts am Wiener Platz auf den Weg bringen. Hier ist der Handlungsbedarf am drängendsten."