Viktualienmarkt: Stadt München beschließt Zeitplan zur Sanierung

Die schon lange angedachte Sanierung des Viktualienmarktes wird aufgrund des Münchner Haushalts erstmal verschoben. Ein detaillierter Plan soll helfen, den beliebten Charakter zu erhalten. Aber auch auf anderen Münchner Märkten herrscht Handlungsbedarf.
Myriam Siegert
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Der Viktualienmarkt muss saniert werden. Das passiert aber wohl nicht vor 2027.
Der Viktualienmarkt muss saniert werden. Das passiert aber wohl nicht vor 2027. © Imago

München - Der Viktualienmarkt muss saniert werden – das ist für die Münchner wirklich keine Neuigkeit. Das wann und wie allerdings beschäftigt die Stadtpolitik schon sehr lange. Aktuell ist die städtische Finanzlage bekanntermaßen angespannt. Der Zeitplan für eine Sanierung müsse deshalb geschoben werden, so erläutern es die Rathaus-Grünen in einer Mitteilung.

Sie betonen dabei: "Entzerren darf aber nicht bedeuten, das Projekt zu begraben." Für die Sanierung brauche es daher "einen klugen und tragfähigen Fahrplan“.

Modernisieren, aber den Charakter erhalten

Ein erster Sanierungsabschnitt soll deshalb nun 2027 angegangen werden. Dann werde am Viktualienmarkt ohnehin der Boden aufgerissen, denn die Stadtwerke verlegen Fernwärmeleitungen. Außerdem hat die grün-rote Rathausmehrheit am Donnerstag (5.12.24) den Wirtschaftsplan 2025 beschlossen, um die Finanzierung der Märkte München für das nächste Jahr zu sichern. Die CSU stimmte dagegen. 

Draufsicht auf das Areal im Herzen Münchens.
Draufsicht auf das Areal im Herzen Münchens. © IMAGO/Stanislav Belicka

Das Kommunalreferat hat zudem den Auftrag bekommen, im nächsten Jahr einen detaillierteren Plan vorzulegen, wie der Viktualienmarkt schrittweise auf einen modernen Stand gebracht werden kann. Um den typischen und bei den Münchner beliebten Charakter des Marktes zu erhalten, solle das alles "behutsam, sanft und liebevoll“ passieren, heißt es weiter. Dies seien die Leitlinien, die bereits 2017 im Rahmen eines breit angelegten Bürgergutachtens erarbeitet wurden.

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Bei diesem sei deutlich geworden, was sich die Münchner hier für einen Markt wünschen: Einen, auf dem regionale Lebensmittel im Vordergrund stehen, auf dem man aber auch verweilen kann. Den Teilnehmern des Bürgergutachtens sei außerdem wichtig gewesen, die Struktur der kleinen Nachkriegshäuschen gegenüber der Metzgerzeile und an der Ecke Blumen- und Reichenbachstraße zu erhalten, so die Fraktion.

"Wir wissen sehr genau, was sich die Münchner für ihren Markt wünschen"

Die Rathauskoalition wünscht sich eine Darstellung, wie diese Ideen in den nächsten Jahren umgesetzt werden können, heißt es weiter.  "Gleichzeitig muss transparent gemacht werden, wo vom Bürger-Konzept abgewichen werden muss. Entweder, weil eine Überprüfung ergibt, dass etwas so nicht möglich ist, aber auch, weil sich die Ansprüche an Märkte weiterentwickeln können", so die Grünen.

Stadträtin Anna Hanusch (Grüne) betont, es gehe neben einem "verbindlichen Fahrplan" auch um  "Planungssicherheit für die Händlerschaft". "Dank dem Bürgergutachten wissen wir schon sehr genau, was sich die Münchner für ihren zentralsten Markt wünschen. Wir wollen diese Wünsche weiter als Richtschnur nehmen für die kommende Umsetzung!“

Viktualienmarkt 1985: Die Standl wollen die Münchner auch heute noch gerne erhalten wissen.
Viktualienmarkt 1985: Die Standl wollen die Münchner auch heute noch gerne erhalten wissen. © Imago/Walter Rudolph

Nicht nur am Viktualienmarkt herrscht Handlungsbedarf: Auch der Pasinger Viktualienmarkt und der Markt am Wiener Platz müssen saniert werden. Der Wiener Platz habe den größten Bedarf, die Stadt wird ihn deshalb in Eigenregie grundüberholen. Über den Projektauftrag wird im ersten Halbjahr 2025 entschieden.  

Der Viktualienmarkt in Pasing muss am längsten warten, er wird "bis 2028 erstmal nicht angefasst".  Anna Hanusch, die auch kommunalpolitische Sprecherin der Grünen ist, erklärt:  "Die Sanierung unserer Märkte ist wichtig, kostet aber sehr viel Geld. Deswegen können wir nicht alles gleichzeitig angehen." Es sei gut, "dass wir bald die Sanierung des Markts am Wiener Platz auf den Weg bringen. Hier ist der Handlungsbedarf am drängendsten."

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5 Kommentare
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  • HanneloreH am 06.12.2024 16:32 Uhr / Bewertung:

    Die Stadtverwaltung der Verschiebungen ! Für Radwege ist Geld da, aber für Renovierungen nicht.
    Gut dass wir eine Zukunft und Kinder haben denen wir alles aufs Auge drücken können.

  • FRUSTI13 am 06.12.2024 15:54 Uhr / Bewertung:

    Hoffentlich verstehen die dort unter behutsam, sanft und liebevoll nicht das Gleiche wie beim Elisabethplatz!? Der ist an Ungemütlichkeit nicht zu übertreffen. Und diese einheitlichen grünen Lattenfassaden an jedem Stand hat mit Münchner Markt Flair überhaupt gar nichts zu tun!

  • AufmerksamerBürger am 06.12.2024 12:46 Uhr / Bewertung:

    Sinnvoll wäre, wenn der Viktualienmarkt nur noch mit Solarstrom betrieben und ausschließlich mit Lastenrädern beliefert werden darf.

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