Vier Realschüler zeigen Hitlergruß in der Reli-Stunde

In der Wilhelm-Röntgen-Realschule in Neuperlach sorgt ein Hitlergruß-Skandal für Unruhe. Drei Schüler und eine Schülerin bekamen verschärfte Verweise – die sind jetzt aber zurückgenommen.
von  ape

In der Wilhelm-Röntgen-Realschule in Neuperlach sorgt ein Hitlergruß-Skandal für Unruhe. Drei Schüler und eine Schülerin bekamen verschärfte Verweise – die sind jetzt aber zurückgenommen.

München – Zu einem Jugendstreich kann man es kaum herunterspielen, was drei Münchner Realschüler und eine -schülerin getan haben: Die Jugendlichen haben zu Beginn des Religionsunterrichts alle den Hitlergruß gezeigt. Das ist unter anderem durch den Volksverhetzungs-Artikel unter Strafe gestellt.

Die Wilhelm-Röntgen-Realschule in Neuperlach hat den damaligen Neuntklässlern – der Vorfall ereignete sich schon im April – daraufhin sogenannte verschärfte Verweise erteilt. Die Maßnahme begründete die Schulleitung in ihren Schreiben an die Eltern (liegen der AZ vor) damit, dass es „nicht die erste Auffälligkeit in der Klasse“ sei: Die Vier hätten bereits rechtspopulistische Äußerungen im Erdkundeunterricht gemacht.

Verschärfte Verweise in "pädagogische Erziehungsmaßnahmen umgewandelt"

Die Verweise, die die kommissarische Schulleiterin Irina Kuttner im Mai ausstellte, sind inzwischen aber zurückgenommen – und von der Schulleitung „aus erzieherischen Erwägungen heraus in pädagogische Erziehungsmaßnahmen umgewandelt“, teilt das Schulreferat mit.

Allerdings trotz so lautender Behauptungen aus dem Schul-Umfeld nicht auf Druck der Eltern, betont Referats-Sprecherin Ursula Oberhuber auf AZ-Anfrage: „Die Schulleitung wäre nicht in irgendeiner Weise unter Druck zu setzen. Da wurde eine pädagogische, erzieherische Entscheidung getroffen in Zusammenarbeit mit den Eltern.“

Ein Verweis, sagt Oberhuber, werde „manchmal achselzuckend hingenommen, eine erzieherische Maßnahme wirkt da oft stärker“. Eine solche pädagogische Erziehungsmaßnahme wäre beispielsweise, dass sich die betreffenden Schülerinnen oder Schüler im Rahmen einer zusätzlichen Aufgabe mit dem Thema Nationalsozialismus, dem eigenen Verhalten und dessen Wirkung auseinandersetzen und das Ergebnis ihrer Arbeit innerhalb der gesamten Klasse präsentieren müssen.

Die Schulleitung äußerte sich auf AZ-Anfrage nicht.

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