Vier Jahre und drei Monate Knast für Schwarzarbeit-Unternehmer
MÜNCHEN/AUGSBURG - Männer aus Südeuropa mussten für Dumpinglöhne Münchner Supermarkt-Regale auffüllen. Jetzt wurde ihr Chef (43) zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.
Erfolg für die Schwarzarbeit-Ermittler des Münchner Hauptzollamt: In Augsburg wurden jetzt zwei Männer zu langen Haftstrafen verurteilt, die über Jahre hinweg Schwarzarbeiter zu Dumpinglöhnen beschäftigten, um Münchner Supermarktregale aufzufüllen. Zwei weitere Subunternehmer müssen ebenfalls für über zwei Jahre ins Gefängnis. Eine Strohfrau, die als Geschäftsführerin geführt wurde, kam mit einer Bewährungsstrafe davon.
Das Landgericht Augsburg wies dem 43-jährigen Deutschen nach, dass er Südeuropäer zu Billiglöhnen (1000 Euro pro Monat/60-Stunden-Woche) beschäftigte. Er tarnte seine Machenschaften, in dem er Mitarbeiter als „Subunternehmer“ auftreten ließ, die dann zum Schein ihre südeuropäischen Landsleute als Arbeitnehmer beschäftigten. Dadurch habe er nach Informationen des Hauptzollamets den Sozialkassen 720 000 Euro Sozialabgaben vorenthalten und 700 000 Euro an Lohn- und Umsatzsteuer hinterzogen.
Er wurde wegen Sozialversicherungsbetrugs, Steuerhinterziehung und Besitzes von Kinderpornos zu vier Jahren und drei Monate Haft verurteilt worden. Sein Geständnis und eine teilweise Schadenswiedergutmachung von 200000 Euro wirkten sich positiv auf die Höhe der Strafe aus. Sein vorbestrafter südeuropäischer Komplize wurde wegen Beihilfe zu 5 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
jot