Viele Münchner im Homeoffice: Im Büro brennt oft kein Licht

Die Urlaubszeit ist zu Ende. Beginnt nun der Pendler-Stau – oder bleiben viele daheim?
von  Nicklas Hellmich
Beleuchtete Fenster im O2-Turm im Münchner Norden.
Beleuchtete Fenster im O2-Turm im Münchner Norden. © imago images/Sven Simon

München - Die Ferien sind zu Ende, die Urlaubszeit ist vorbei und die Münchner kehren an ihre Arbeitsplätze zurück. Bedeutet das nun wieder jeden Morgen und Abend verstopfte Straßen und übervolle Bahnen?

Kommt darauf an, ob die Münchner wirklich ins Büro zurückkehren - oder vermehrt von zu Hause arbeiten. Hat Corona zu einer Trendwende beim mobilen Arbeiten geführt? Oder strömen die Menschen wieder freudig ins Büro, ob für den Plausch mit den Kollegen oder um den Ablenkungen zu Hause zu entfliehen?

Die AZ hat sich bei großen Arbeitgebern der Stadt umgehört. Das Ergebnis zeigt, die Lage ist höchst unterschiedlich. Bei Telefonica/O2 arbeiten nur 20 Prozent im Büro, wohingegen bei der Stadtsparkasse eben diese 20 Prozent im Homeoffice arbeiten.

Nicht jeder kann einfach so im Homeoffice arbeiten

Dies liegt freilich auch daran, dass die Möglichkeiten für das Homeoffice oder mobile Arbeiten sehr unterschiedlich sind - je nach Beschäftigungsart und Arbeitgeber. So können beim Rückversicherungs-Riesen Munich Re nahezu alle Mitarbeiter mobil arbeiten, bei der Stadt München und beim Flughafen sind es hingegen nur die Hälfte der Mitarbeiter.

Am wenigsten Homeoffice ist bei den Stadtwerken möglich. Zwei Drittel der Beschäftigen können dort nicht zu Hause bleiben. Klar: Die Werkstatt und das Kraftwerk lassen sich eben nicht nach Hause verlegen und die Tram fährt auch nicht im heimischen Wohnzimmer, der Fahrer muss also raus. Interessanter als die Zahl derjeniger, die die Möglichkeit für Homeoffice haben, ist aber ohnehin die Anzahl derjeniger, die das Homeoffice freiwillig nutzen - oder eben nicht.

Münchens größte Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern freiwilliges Homeoffice an

Das ist nämlich die Gemeinsamkeit, die sich bei der Befragung dann doch gezeigt hat: Die größten Arbeitgeber Münchens bieten ihren Mitarbeitern alle freiwillig Homeoffice an - überall, wo es möglich ist. Bei der Stadtsparkasse nutzen wie erwähnt zwar nur 20 Prozent diese Möglichkeit, 60 Prozent hätten sie jedoch.

Beim Flughafen ist die Differenz nicht so groß: 30 Prozent der Beschäftigten nutzen das Angebot, 50 Prozent könnten es tun.

Das Homeoffice hat Vor- und Nachteile

Es ist ein klassisches Für und Wider: Homeoffice-Nutzer sparen sich den Arbeitsweg - diese Zeit bleibt für anderes. Im Büro ist dafür die Kommunikation einfacher und direkter. Zudem hat man mehr soziale Kontakte. Vielleicht spielt diesen Winter, Stichwort Gaspreise, auch noch das Heizen eine Rolle. Die Heizung muss weniger laufen, wenn man ins Büro geht.

Klar ist aber: Am Montag werden die Straßen und U-Bahnen nicht so voll wie in Vor-Pandemiezeiten am Tag nach den großen Ferien.

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