Viele Einsätze vor Silvester: Feuerwehr in München im Dauer-Einsatz

Langweilig wird die Zeit zwischen Jahren nicht für die Münchner Feuerwehrleute. Ein "widerspenstiger" E-Scooter lässt sich nur mit einem Vollbad zähmen, dazu kommen brennende Parkbänke und ein verkohltes Baguette. Und das alles noch vor Silvester, der heißesten Nacht des Jahres für die Münchner Feuerwehr.
von  Ralph Hub
Die Feuerwehrleute mit der improvisierten Badewanne und dem "gezähmten" E-Scooter.
Die Feuerwehrleute mit der improvisierten Badewanne und dem "gezähmten" E-Scooter. © Feuerwehr

München - Wie heikel ein brennender Akku sein kann, zeigte sich am Samstagabend bei einem abgestellten E-Scooter im Münchner Hirschgarten. Um 19.01 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, ein Hilfeleistungslöschfahrzeug rückte aus.  Ein E-Scooter auf einer Skateranlage hatte Feuer gefangen.  Als die Einsatzkräfte eintrafen, rauchte und quamte der Roller wie verrückt.

Brennender E-Scooter im Münchner Hirschgarten: 400 Liter Wasser und er qualmt noch immer

Mit einem Schnellangriff begannen die Feuerwehrleute das Gefährt abzulöschen. Allerdings stellte sich bereits nach kurzer Zeit heraus, dass auch nach 400 Litern Wasser keine deutliche Besserung bei der Rauchentwicklung im Akku einsetzte. Im Gegenteil, die Reaktion im Inneren ging unvermindert weiter.

Also suchten die Einsatzkräfte nach alternativen Möglichkeiten. Schnell wurde man in der Nähe fündig. Einen verlassenen Einkaufswagen, der im Park herumstand, schlugen die Feuerwehrleute kurzerhand mit einer Plastikplane aus. Dann füllten sie Wasser in die improvisierte Wanne, bis sie voll war. Anschließend versenkten sie den qualmenden E-Scooter darin.

Brennender E-Scooter: Das Vollbad wirkt

Das Ergebnis – ein deutliches Nachlassen der Rauchentwicklung und eine Kühlung des Akkus. Dadurch war die Gefahr gebannt, so ein Feuerwehrsprecher und das Feuer gelöscht. Ein Verfahren, das in ähnlicher Form auch bei brennenden Elektroautos angewendet wird. Die werden gelöscht und dann samt ihrem Akku in einem mit Wasser gefüllten Container versenkt und bleiben da, bis die thermische Reaktion im Akku endet. 

Kuriose Einsätze der Münchner Berufsfeuerwehr: Das schwarze Baguette

Um 22.38 Uhr wurden die Einsatzkräfte am Samstagabend zu einer Rauchentwicklung in der Freisinger Landstraße gerufen. An der Adresse wurden die Einsatzkräfte von der Mitteilerin empfangen, sie berichtete, dass etwas Essen leicht angebrannt sei. Die Wohnung war extrem verqualmt.

Unter Atemschutz machten sich die Feuerwehrleute auf die Suche. Im Backofen wurden sie fündig. Ein völliges verkohltes Baguette war die Ursache für die massive Rauchentwicklung. Mit einem Hochleistungslüfter musste die Wohnung anschließend entraucht werden. Nach einem kurzen Check der Bewohnerin auf eine Rauchgasvergiftung konnte diese anschließend in ihre entrauchte Wohnung zurück.

Kinder spielen mit Böllern – und setzen Parkbänke in Brand

Kinder haben am Samstagabend gegen 20.25 Uhr in einer Parkanlage in der Kellerstraße in Au/Haidhausen mit Feuerwerk und Böllern gespielt. Anwohner hörten die Kracher und sahen auch Jugendliche in der Nähe des Spielplatzes. Kurz darauf bemerkten die Zeugen, dass zwei Sitzbänke auf dem Spielplatz brannten. Sie verständigten Polizei und Feuerwehr.

Bei Eintreffen der Einsatzkräfte waren die Flammen bereits so hoch, dass angrenzende Bäume und Buschwerk in Mitleidenschaft gezogen wurden. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro, so ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Verursacher konnten nicht mehr festgestellt werden. Das Kommissariat 13 (Branddelikte) hat die weiteren Ermittlungen übernommen. 

Wohnung in Aubing nach Feuer unbewohnbar

Mehrere Notrufe erreichten am Samstagmorgen die Integrierte Leitstelle zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Hohensteinstraße in Aubing. Die Anrufenden schilderten massive Flammen aus einer Wohnung im Erdgeschoss. Ebenso meldeten besorgte Anrufer, dass die Flammen bereits auf das erste Obergeschoss und die Wohnung übergehen.

Die ausgebrannte Wohnung.
Die ausgebrannte Wohnung. © Feuerwehr

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die Flammen schnell löschen. Ein weiterer Trupp bereitet einen Löschangriff über die Wohnungseingangstüre vor. Zusammen gelang es, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Weitere Trupps kontrollierten die Wohnung im ersten Obergeschoss. Hier war bereits ein Schaden am Balkon entstanden und die Fensterscheiben gesprungen.

Gewächshaus in Brand

Bei einem weiteren Feuer in Obersendling ist in der Nacht auf Samstag ein Gewächshaus in der Lochhamer Straße komplett niedergebrannt. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr wurde weiterer Schaden verhindert. Mehrere Anrufe meldeten Flammenschein aus einem Hinterhof. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand ein Gewächshaus mit der Größe von etwa zwei  auf zwei Metern komplett in Flammen. 

Das ausgebrannte Glashaus.
Das ausgebrannte Glashaus. © Feuerwehr

Das Feuer drohte auf ein benachbartes Gartenhaus überzugreifen.  In dem Gewächshaus befanden sich zwei Gasflaschen, die aufgrund der Hitzeentwicklung bereits das Gas ausströmen ließen. Diese wurden aus dem Brandbereich geholt und an geschützter Stelle kontrolliert entleert. Das komplette Niederbrennen des Gewächshauses und der darin zur Überwinterung gelagerten Pflanzen konnte nicht verhindert werden.

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