Videoüberwachung startet in den S-Bahn-Zügen
MÜNCHEN - Jetzt beginnt die Videoüberwachung: Im Laufe des Jahres werden 105 Münchner S-Bahnen mit jeweils 16 Videokameras ausgerüstet - um permanent das Geschehen in den Waggons aufzeichnen zu können. Das solle helfen, Straftaten schneller aufzuklären.
Die kleinen Kameras sehen aus wie kugelförmige schwarze Augen, sind an der Decke montiert und sollen alles im Blick behalten - für mehr Sicherheit in den Münchner S-Bahn-Zügen. Bei Bedarf werden ihre Videobänder entnommen und gesichtet, um Straftaten schneller aufklären zu können.
„Vor allem aber sollen potenzielle Gewalttäter präventiv abgeschreckt werden“, sagte Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Markus Sackmann. Im vergangenen Jahr habe es elf Raubdelikte und 293 Körperverletzungen im gesamten S-Bahnbereich gegeben. Die Ausrüstung der Züge wird nach Angaben des Staatssekretärs mit rund zwei Millionen Euro vom Freistaat gefördert. In anderen deutschen Städten wie in Hamburger U-Bahnen gibt es bereits Videoüberwachung.
Die Videokameras sind neben der S-Bahn-Wache ein Teil des Sicherheitskonzeptes, das nicht nur auf technische Maßnahmen setzt: Vor einem Jahr wurde das Programm „Schülerfahrzeugbegleiter bei der S-Bahn München“ ins Leben gerufen, das Jugendliche von der achten Jahrgangsstufe an zu Schülerbegleitern ausbildet. In einer sechsmonatigen Schulung sollen sie lernen, ihre Mitschüler auf Fahrten von und zur Schule auf Fehlverhalten anzusprechen und sie zur Einsicht zu bewegen. Bisher nehmen 15 Gymnasien und Realschulen aus dem Großraum München an dem Programm teil. (dpa)
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