Video zeigt munteren Demjanjuk

Washington (dpa) - Er ist angeblich zu krank, um nach Deutschland abgeschoben zu werden, doch ein Video zeigt einen offensichtlich recht gesunden John Demjanjuk. Die Zeitung «Cleveland Plain Dealer» veröffentlichte am Freitag ein entsprechendes Video.
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Eine Karteikarte im Fall Demjanjuk in der "Zentralen Stelle der Landesjustizbehörden zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen" in Ludwigsburg.
dpa Eine Karteikarte im Fall Demjanjuk in der "Zentralen Stelle der Landesjustizbehörden zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen" in Ludwigsburg.

Washington (dpa) - Er ist angeblich zu krank, um nach Deutschland abgeschoben zu werden, doch ein Video zeigt einen offensichtlich recht gesunden John Demjanjuk. Die Zeitung «Cleveland Plain Dealer» veröffentlichte am Freitag ein entsprechendes Video.

Es zeigt den mutmaßlichen NS-Verbrecher, wie er langsam, aber ohne Probleme und ohne jegliche Hilfe in ein Auto steigt. Das Video beweise, dass der 89-jährige Demjanjuk fit genug sei, um nach München abgeschoben zu werden, wo ihm ein Prozess droht, meinte die Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend (Ortszeit) nach Angaben der Zeitung. Dagegen sagte ein Anwalt Demjanjuks, das juristische Tauziehen gehe weiter. Die deutschen Behörden werfen dem gebürtigen Ukrainer vor, im Zweiten Weltkrieg bei der Ermordung Zehntausender Juden mitgemacht zu haben.

Die Videoaufnahmen mit dem gehtüchtigen Demjanjuk stammen den Angaben zufolge vom 6. April. Eine Woche später, am 14. April, hatten US-Beamte den angeblich Schwerkranken in seinem Haus in Seven Hills bei Cleveland in Ohio abgeholt. Demjanjuk wurde dabei im Rollstuhl abtransportiert und vermittelte den Eindruck, dass er große Schmerzen habe. In letzter Minute hatte das US-Berufungsgericht in Cincinnati damals die Abschiebung unter Verweis auf seinen Gesundheitszustand gestoppt. Das Berufungsgericht in Cincinnati berät zurzeit über den Fall und will dabei klären, wie krank er wirklich ist.  

Die Staatsanwaltschaft München wirft Demjanjuk vor, von März bis Ende September 1943 als 23-jähriger Wachmann im Vernichtungslager Sobibor Beihilfe zum Mord an mindestens 29 000 Juden geleistet zu haben. Sein Sohn, John Demjanjuk jr., bestreitet die Vorwürfe.

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