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Verzögerungen beim Münchner Konzertsaal? Blume - "Es geht nicht alles auf einmal"

Der geplante Baubeginn 2025 erscheine ihm "ambitioniert", so Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU). Auch Münchens zweite Bürgermeistern Katrin Habenschaden hat sich nun geäußert.
von  AZ/dpa
So soll er aussehen: Der neue Konzertsaal in München.
So soll er aussehen: Der neue Konzertsaal in München. © Bayerisches Staatsministerium des Inneren/Entwerfende Architekten

München - Der bayerische Kunstminister Markus Blume (CSU) deutet Verzögerungen beim Bau des lange geplanten Münchner Konzertsaals an.

"Die Planungen laufen unvermindert weiter, klar ist aber auch: Es geht nicht alles auf einmal. Wir werden insgesamt priorisieren, über Zeitachsen reden müssen. Bestehendes erhalten und gleichzeitig neue Akzente setzen", sagte er dem "Münchner Merkur". Ein Baubeginn im Jahr 2025 erscheine ihm "angesichts der aktuellen Weltlage ambitioniert".

Der bayerische Kunstminister Markus Blume (CSU). (Archivbild)
Der bayerische Kunstminister Markus Blume (CSU). (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

Belastungen durch Corona-Krise

Blume betonte: "Die Belastungen durch die Corona-Krise schlagen nach wie vor durch – und die Folgen des Kriegs gegen die Ukraine sind noch gar nicht abschätzbar. Wir müssen uns ehrlich machen."

Der Minister schlug vor, die Zeit und brachliegende Flächen zu nutzen, "um neue Wege zu gehen". "Pop-up-Theater und Pop-up-Konzertsäle, das wäre doch was."

Münchner Konzertsaal könnte bis zu einer Milliarde Euro kosten

Der Freistaat Bayern plant das Konzerthaus im Münchner Werksviertel für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO). Anfangs war von bis zu 400 Millionen Euro Kosten die Rede, mittlerweile standen aber schon Größenordnungen bis zu einer Milliarde Euro im Raum.

Konzertsaal für München: Habenschaden stellt Kosten-Nutzen-Verhältnis in Frage

Auch Katrin Habenschaden, Münchens zweite Bürgermeisterin und gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzende der Gasteig München GmbH, hat sich am Freitag zur Thematik geäußert. Aufgrund der aktuellen Situation sei es notwendig "zu priorisieren und auch schmerzhafte Entscheidungen zu treffen", sagte Habenschaden. Dem Konzertsaal im Werksviertel drohe ein "Sterben auf Raten mit Finale vermutlich nach der Landtagswahl im Herbst 2023".

Katrin Habenschaden von den Grünen.
Katrin Habenschaden von den Grünen. © picture alliance/dpa

Habenschaden stellt das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Konzertsaals in Frage – immerhin habe München mit der Philharmonie und der neuen Isarphilharmonie in Sendling "zwei Konzertsäle von höchster Güte". Gleichzeitig betont sie jedoch: "Investitionen in die Kunststadt München sind immer herzlich willkommen." Auch wenn Herausforderungen wie Klimaschutz, Mobilität oder bezahlbares Wohnen so dringlich wie nie seien.

Die Intendantin des Bayerischen Rundfunks (BR), Katja Wildermuth, warb dennoch für den geplanten Konzertsaal: "Es besteht weiterhin dringender Bedarf für eine eigene Spielstätte für das BR Symphonieorchester." Der BR hoffe deshalb, "dass München einen Spitzenbau für dieses Spitzenensemble mit Top-Dirigent Sir Simon Rattle bekommt und die Planungen für den Standort Werksviertel unvermindert weiterlaufen".

Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks habe bislang keinen festen Spielort. "Wir sind überall nur zu Gast – ob bisher Gasteig, jetzt Isarphilharmonie oder im Herkulessaal."

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