Verwahrloste Tiere: Experten schlagen Alarm

Mindestens ein Mal pro Woche müssen in München Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder Kaninchen aus völlig verdreckten Wohnungen gerettet werden.
Natalie Kettinger |
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Verstört verkriecht sich dieser Dackel unter einer Bank. So fanden ihn die Nachbarn. Sie alarmierten die Tierschützer.
Münchner Tierschutzverein 2 Verstört verkriecht sich dieser Dackel unter einer Bank. So fanden ihn die Nachbarn. Sie alarmierten die Tierschützer.
Schmutziger Käfig neben verdrecktem Geschirr: So hausen die Laimer Meerschweinchen, als sie entdeckt werden.
Münchner Tierschutzverein 2 Schmutziger Käfig neben verdrecktem Geschirr: So hausen die Laimer Meerschweinchen, als sie entdeckt werden.

München - Immer öfter müssen in München Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen aus völlig verwahrlosten Wohnungen gerettet werden. Jetzt schlägt der Tierschutzverein Alarm: „Wir haben mittlerweile einen solchen Fall pro Woche“, sagt Sprecherin Judith Brettmeister.

Meist werden die Experten von Nachbarn gerufen, die sich Sorgen machen oder den schlechten Geruch im Haus nicht mehr ertragen können.

Zuletzt mussten die Tierschützer in Altperlach aktiv werden. Eine ältere Dame war ins Krankenhaus eingeliefert worden, die Nachbarn wollten sich um ihre Dackel kümmern – und konnten die Tiere vor lauter Müll zunächst gar nicht finden. Schließlich entdeckten sie die völlig verstörten Tiere unter einer Bank voller Lumpen. Nun werden die 14 Jahre alten Vierbeiner im Tierheim aufgepäppelt. „Sie sind in einem sehr schlechten Zustand. Einer muss schleunigst am Auge operiert werden“, sagt Judith Brettmeister.

Intensive Pflege brauchen auch acht Meerschweinchen, die von den Tierschützern in Laim gerettet wurden: Sie saßen mit verklebtem Fell und viel zu langen Krallen in schmutzigen Käfigen, eingerahmt von Gebirgen aus ungespültem Geschirr.

„In der Anonymität der Großstadt kommt es immer öfter vor, dass Menschen – und mit ihnen ihre Tiere – verwahrlosen und dieser Zustand lange unbemerkt bleibt“, sagt Brettmeister. „Den Mitbürgern fällt meist erst etwas auf, wenn derjenige ins Krankenhaus muss.“

Betroffen seien Menschen jeden Alters, so die Tierschutz-Expertin. „Bei den älteren ist oft Demenz oder ein Suchtproblem im Spiel. Bei den jüngeren ist das Problem oft eine generelle Unfähigkeit, ihr Leben in geregelte Bahnen zu leiten.“

 

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