Vertrauen von Freundin ausgenutzt: Mann gibt Missbrauch an achtjähriger Tochter zu

Prozess am Landgericht in München: Ein 48-Jähriger gesteht den mehrfachen Missbrauch an der Tochter einer Freundin und zeigt sich vor Gericht reuig.
von  John Schneider
Der Angeklagte und seine Anwältin vor Beginn des Prozesses am Landgericht München.
Der Angeklagte und seine Anwältin vor Beginn des Prozesses am Landgericht München. © jot

München - "Ich schäme mich sehr!" Norbert G. (48, Name geändert) lässt seine Anwältin Sabrina Philipps erklären, dass er die Vorwürfe in der Anklage "voll umfänglich" zugibt.

Der Münchner IT-Spezialist gesteht damit unter anderem, dass er die zur Tatzeit achtjährige Tochter einer Freundin bei vier Gelegenheiten sexuell missbraucht hat.

Auf Tochter einer Freundin aufgepasst: Mann wird zum Babysitter des Grauens

Zum Hintergrund: In der Zeit zwischen dem 1. Oktober 2019 und dem 10. Januar 2020 spielte der Angeklagte den Babysitter für die Tochter einer alleinerziehenden Mutter.

Mit der Frau verband ihn ein freundschaftliches Verhältnis, er bot ihr an, sie zu unterstützen und sich um die Achtjährige zu kümmern.

Um Mädchen zu filmen: Versteckte Kameras im Bad

Nicht nur in diesem Fall hat Norbert G. das Vertrauen einer alleinerziehenden Mutter ausgenutzt, um sich an deren Kind zu vergehen. In den anderen Fällen hatte er zu diesem Zweck Kameras im Badezimmer seiner Wohnung installiert, mit denen er die Mädchen in der Dusche oder auf der Toilette filmte.

Polizei München stellt illegales Material sicher

Diese Aufnahmen sowie weiteres umfangreiches kinder- und jugendpornografisches Material entdeckten die Ermittler bei einer Durchsuchung der Wohnung von Norbert G. am 11. November 2020.

Die Polizei stellte unter anderem zwei Handys, ein Tablet sowie zwei PCs und externe Speicherplatten sicher.

Kindesmissbrauch: Täter will Therapie machen

Norbert G. gibt an, dass er mit Anfang 40 zum ersten Mal bemerkt habe, dass er als "heimlicher Zuschauer" den Anblick kleiner Mädchen "spannend und erregend" empfand. Er könne das heute nicht mehr nachvollziehen.

In seiner Erklärung betont Norbert G. aber, dass er willens ist, eine Therapie zu machen. Und Entschädigung zu leisten: "Es tut mir wirklich sehr leid."

Prozess am Landgericht: Ende Juni soll es ein Urteil geben

Nach dem Geständnis des Angeklagten plante die Kammer unter dem Vorsitz von Matthias Braumandl ein Video der Vernehmung eines Opfers anzuschauen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Prozess wird fortgesetzt und soll nach derzeitiger Planung am 20. Juni mit dem Urteil enden.

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