Versuchter Totschlag – wegen 800 Euro

Streit um Lohn: Ein Unternehmer und sein Spezl sollen ihr Opfer innerhalb einer Schlägerei mit Stuhlbeinen und Flaschen fast getötet haben.
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Links: Mehmet B. verbirgt sein Gesicht: Er ist des versuchten Totschlags angeklagt. Rechts: Bauunternehmer Jusuf B.
John Schneider Links: Mehmet B. verbirgt sein Gesicht: Er ist des versuchten Totschlags angeklagt. Rechts: Bauunternehmer Jusuf B.

Streit um Lohn: Ein Unternehmer und sein Spezl sollen ihr Opfer innerhalb einer Schlägerei mit Stuhlbeinen und Flaschen fast getötet haben.

München - Eine wilde Schlägerei mit Stuhlbeinen und abgebrochenen Flaschen – weil ein Chef seinen Arbeitern Geld schuldete. Das war laut Anklage Anlass für den blutigen Streit in einem Lokal in der Landsberger Straße. Das Opfer bekam dabei eine Bierflasche über den Kopf gezogen und wurde - am Boden liegend - mit einer abgebrochenen Flasche schwer im Gesicht verletzt. Zwei Freunde des Opfers retteten den Mann. Die beiden Angeklagten müssen sich jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlags verantworten.

Wie kam es zur Prügelei? Nach Ansicht zweier Bauarbeiter war ihnen Unternehmer Jusuf B. (41) noch jeweils 350 bis 400 Euro Arbeitslohn schuldig geblieben. Ein Freund der beiden, Samir I., half ihnen laut Anklage mit diesen Beträgen zunächst aus.

Als das Trio in den frühen Morgenstunden des 18. November ins „Infinity“ kam, traf es auf Jusuf B. und dessen Freund Mehmet B. (49), der ebenfalls in der Baubranche arbeitet. Samir I. sprach den Unternehmer auf den ausstehenden Lohn an. Es kam zum Streit.

Mehmet B. zerschlug noch im Lokal eine Flasche und attackierte Samir I. von hinten. Das Opfer erlitt eine klaffende Wunde an der Augenbraue. Samir I. ging zu Boden. Mehmet B. nahm ein Stuhlbein und schlug auf ihn ein. Seine beiden Freunde schleppten das Opfer raus. Doch hier war der Streit noch nicht zu Ende.

Obwohl schon schwer gezeichnet, wurde Samir I. nach Ansicht der Ermittler erneut attackiert. Erst schlug ihm Jusuf B. eine Bierflasche auf den Kopf, dann stach Mehmet B. erneut mit einer abgebrochenen Bierflasche zu. Wieder musste Samir I. von seinen Freunden gerettet. Er trug eine sieben Zentimeter lange und 1,5 Zentimeter tiefe Wunde an der Schläfe davon.

Die Angeklagten sagten zu Prozessbeginn erst einmal gar nichts. Ein Polizist berichtete stattdessen, dass Jusuf B. ausgesagt habe, dass er unvermittelt einen Schlag ins Gesicht bekommen habe und vom Barhocker gefallen sei. Woraufhin es zu einer Schlägerei im Lokal gekommen sei. Sie seien dann von der Wirtin rausgeschmissen worden.

Auf der Straße habe er gesehen, dass sich Mehmet B. und Samir I. weiter geprügelt hätten – ein Geständnis sieht anders aus.

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