Versuchter Totschlag: Polizei verhaftet zwei Jugendliche

MÜNCHEN - Fahndungserfolg der Polizei: Nach einer brutalen Schlägerei an der Trambahnhaltestelle Steubenplatz hat die Polizei fünf Verdächtige festgenommen. Gegen die beiden minderjährigen Haupttäter (16, 17) wird wegen versuchtem Totschlag ermittelt.
Opfer der Schlägerei waren vier kroatische Bauarbeiter im Alter zwischen 21 und 33 Jahren, die in München arbeiten. Am 24. Oktober waren die Männer zunächst gemeinsam in einer Diskothek und gingen danach zur nahegelegenen Trambahnhaltestelle Steubenplatz. Dort trafen die Vier auf eine Gruppe von mehreren Personen. Im weiteren Verlauf wurde aus dem Streit eine tätliche Auseinandersetzung, bei der die Kroaten angegriffen und mit Fäusten traktiert wurden. Als zwei der Angegriffenen bei der Schlägerei zu Boden gingen, wurden sie durch Fußtritte, auch gegen den Kopf, weiter traktiert.
Die Ermittlungen wurden von der Münchner Mordkommission übernommen. Nachdem eine polizeiliche Lichtbildsuchung ohne Erfolg verlief, wurden den Geschädigten der Schlägerei zahlreiche Fotos, die in unterschiedlichen Partyforen im Internet eingestellt waren, gezeigt. Hierunter konnten sie einige der Tatverdächtigen identifizieren. Nach langwierigen und aufwändigen Ermittlungen gelang es, die Personalien der Tatverdächtigen festzustellen. Es handelt sich bei den Tätern um rumänische Staatsangehörige im Alter zwischen 16 und 28 Jahren. In einer gemeinsamen Aktion wurden die Täter durch zivile Polizeibeamte sowie Spezialeinsatzkräfte am Montag festgenommen.
In der Vernehmung räumten die Tatverdächtigen nach Polizeiangaben Zug um Zug ihre Beteiligung an der Schlägerei ein. Die beiden Hauptverdächtigen, zwei 16 und 17 Jahre alte Rumänen, trafen demnach am Steubenplatz an der dortigen Straßenbahnhaltestelle auf die Gruppe der Kroaten und es kam zu beiderseitigen Beleidigungen und einem leichten Gerangel. Im weiteren Verlauf kamen rumänische Freunde der Haupttäter hinzu, die sich in die Auseinandersetzung einmischten.
Gegen den Kopf getreten
Nachdem ein 21-jähriger Kroate durch massive Faustschläge zu Boden gegangen war, wurde auf diesen noch mehrmals auch gegen den Kopf eingetreten. Als der Mann bewegungslos am Boden liegen blieb, verließ die Gruppe der verdächtigen Rumänen den Tatort. Im weiteren Verlauf trafen sie untereinander Absprachen, wie sie sich gegenüber der Polizei äußern sollten.
Fünf Rumänen wurden dem Haftrichter vorgeführt, der gegen die zwei Haupttäter Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und gegen die anderen drei Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung erließ.