Versuchter Todschlag wegen einer Beleidigung

Ein 21-Jähriger sticht nach einem Streit mit einem Messer in den Brustkorb des Opfers. Er bestreitet die Tötungsabsicht.
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Die beiden Angeklagten mit ihren Anwälten.
AZ/jot Die beiden Angeklagten mit ihren Anwälten.

München - Textnachrichten waren laut Anklage der Anlass für eine Bluttat auf einem Parkplatz in der Dachauer Innenstadt. Auf der Anklagebank sitzen zwei junge Männer (21 und 27 Jahre alt), die nach Ansicht von Staatsanwältin Karin Jung gemeinsam versucht haben, ihr Opfer zu töten.

Der Angeschuldigte Ben B. (Namen geändert) und sein Spezl Dimitrios D. wollten den 20-jährigen zur Rede stellen "und ihm eine tätliche Abreibung verpassen".

Das Opfer hatte zuvor seiner Ex-Freundin Nachrichten geschickt, in denen er Ben B. mehrmals als "Hurensohn" bezeichnete. Am Abend des 10. Mai des vergangenen Jahres besuchte der 20-jährige Cem S. eine Dachauer Shisha-Bar. Gegen 23 Uhr erreichte ihn dort ein Anruf von Ben B., der dann zwanzig Minuten später auch in die Bar kam.

Nach einer Prügelei folgten sie dem Opfer und zückten das Messer

Er forderte den ahnungslosen Cem S. auf, ihn auf einen nahegelegen Parkplatz zu begleiten. Dort fragte er ihn mit gezücktem Messer, was mit dem "Hurensohn" gemeint gewesen sei. Das Opfer versuchte, ihn zu beschwichtigen, erreichte zumindest, dass Ben B. das Messer seinem Spezl Dimitrios D. übergab. Dann schlug er mit der Faust zu. Die anschließende Prügelei beendeten andere Zeugen. Doch damit war die Sache noch nicht ausgestanden. Laut Anklage folgten die beiden Angeklagten ihrem Opfer. Ben B. nahm sich das Messer wieder und stieß zu.

Den Stich gibt Ben B. vor Gericht auch zu. Er wollte aber nur den Arm seines Opfers treffen, behauptet er. Und stellt sich vor seinen Freund. Dem habe er das Messer entrissen.

Tatsächlich drang die Klinge in den Brustkorb ein. Das Opfer wurde per Rettungshubschrauber in die Murnauer Unfallklinik geflogen. Beiden Angeklagten sei klar gewesen, dass der Messerstich tödliche Verletzungen verursachen konnte. Sie fanden sich laut Anklage damit ab. Für die Staatsanwältin war das versuchter Totschlag. Der Prozess wird fortgesetzt.

Lesen Sie hier: Jugendliche nach Serieneinbrüchen in München festgenommen

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