Versuchter Mord in 13 Fällen: Prozess um schwere Brandstiftung

München - Er soll das Leben von 13 Menschen in Gefahr gebracht haben: Der 27-jährige Abdul D. (Name geändert) steht seit Dienstag wegen versuchtem Mord in 13 Fällen, Sachbeschädigung und schwerer Brandstiftung vor Gericht.
Der Mann aus Eritrea soll laut Anklage in der Nacht auf den 14. Januar 2021 die Matratze in seinem Zimmer in der Aschheimer Asylbewerberunterkunft mit einem Feuerzeug in Brand gesetzt haben. Vorher habe er einer Zeugin zugerufen: "Heute ist heute, today is today. Wir sterben alle hier."
Mitbewohnerin rettet Angeklagten aus Flammen
Nachdem der alkoholisierte Mann in selbstmörderischer Absicht die Matratze angezündet hatte, breitete sich das Feuer schnell aus. Nur wenige Minuten danach fiel das Licht im Nebenzimmer aus, im Zimmer des mutmaßlichen Brandstifters entwickelte sich schnell dicker schwarzer Rauch, der sich über den Flur in die anderen Zimmer ausbreitete. Die Matratze und die Deckenisolierung verbrannten vollständig.
Eine Mitbewohnerin der Unterkunft zog den Angeklagten aus den Flammen nach draußen. Die meisten anderen Bewohner flüchteten über die Fenster ihrer Zimmer. Drei erlitten Rauchvergiftungen, der Brandstifter selbst erlitt Verbrennungen zweiten Grades im Gesicht.
Schaden in Höhe von 250.000 Euro
Die Feuerwehr löschte den Brand. Geschätzter Schaden: 250.000 Euro.
Der vorbestrafte Mann leide an paranoider Schizophrenie, seine Schuldfähigkeit war nach Ansicht der Staatsanwaltschaft erheblich vermindert. Der Prozess dauert an.