Versuchter Mord: Bosnier halbtot geprügelt
Ein Bosnier wurde am Sonntag vor einem Lokal im Münchner Westend halbtot geprügelt. Der mutmaßliche Haupttäter will sich an nichts erinnern können.
Westend -Am frühen Sonntagmorgen wurde ein 34-jähriger Bosnier im Westend halbtot geprügelt. Der Schlägerei war ein Streit in einem Lokal vorausgegangen, bei dem das spätere Opfer bereits einmal niedergeschlagen wurde.
Zunächst gelang es dem 34-Jährigen, nach dem ersten Fausthieb mit zwei Begleitern aus der Gaststätte zu fliehen. Die beiden mutmaßlichen Angreifer, ein 48-jähriger Türke und ein 40-jähriger Bosnier, verfolgten ihr Opfer jedoch bis auf den Gehweg vor dem Lokal.
Dort schlugen sie den jungen Mann mit einer Glasflasche erneut nieder. Anschließend soll der tatverdächtige Türke mit der abgeschlagenen Flasche weiter auf den am Boden Liegenden eingeschlagen haben. Das Opfer erlitt bei diesem Angriff Stich- und Schnittverletzungen im Gesicht und an den Händen, mit denen er seinen Kopf zu schützen versuchte.
Zwei Begleiter des Opfers versuchten, ihren Freund zu schützen. Einem der Begleiter gelang es schließlich, den Tatverdächtigen von seinem Opfer wegzuzerren.
Die Begleiter brachten sich und das schwer verletzte Opfer anschließend in ihrem Auto in Sicherheit und fuhren schnell davon.
Erst im Wagen wurde den Freunden die Schwere der Verletzungen des 34-Jährigen bewusst. Sie hielten einen vorbei fahrenden Krankentransporter an und der Notarzt leistete erste Hilfe. Anschließend wurde das Opfer in ein Münchner Krankenhaus transportiert und dort zur stationären Behandlung eingewiesen.
Der 34-Jährige befindet sich nach Angaben der Polizei derzeit außer Lebensgefahr.
Während der verletzte Mann behandelt wurde, verständigte man die Polizei, die den mutmaßlichen Täter türkischer Herkunft noch in der Gaststätte festnehmen konnte. Der ebenfalls tatverdächtige Bosnier war zunächst flüchtig. Am späten Abend konnten die Einsatzkräfte ihn jedoch vor einer Wohnanlage im Westend ebenfalls festnehmen.
Mordkommission ermittelt
Aufgrund der Sachlage wird derzeit von versuchtem Mord ausgegangen. Die Mordkommission München hat die Ermittlungen übernommen.
Bei der ersten Vernehmung erklärte der 48-jährige Türke, sich an nichts erinnern zu können. Der tatverdächtige Bosnier räumte ein, an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen zu sein. Er habe jedoch nur versucht, den Streit zu schlichten.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist offenbar ein Streit wegen noch offener Geldbeträge. Ein Begleiter des Opfers soll dem mutmaßlichen bosnischen Mittäter Geld schulden. Alle Beteiligten der Streiterei standen unter Alkoholeinfluss.
Die Staatsanwaltschaft München I wird am heutigen Tag Antrag auf Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen die beiden Tatverdächtigen stellen.
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