Versteckt im Garderobenständer: Künstler fängt Einbrecher
MÜNCHEN - Auf frischer Tat ertappt: Ein Schwabinger Designer überrascht einen Gauner in seinem Atelier: der Einbrecher verteckte sich im Garderobenständer.
Ein Blick in sein Atelier genügte und schon wusste Ralf Burghard, dass er Opfer eines Einbrechers geworden ist. Was der Schwabinger zunächst nicht ahnte: Der Täter versteckte sich in seinem Garderobenständer.
„Ich war eine Viertelstunde im Atelier und habe gearbeitet, als ich plötzlich das Gefühl hatte, nicht alleine im Raum zu sein“, erzählt der 52-Jährige. Ralf Burghard fing an, sich umzusehen. Sein Blick fiel auf den Kleiderständer. Zwischen Mänteln und Jacken bemerkte er plötzlich eine Gestalt – es war der Einbrecher.
Der hatte versucht, sich zu verstecken, als der Künstler unerwartet am Sonntagabend in seinem Atelier auftauchte und ihn überraschte. Der 57-jährige Gauner war so perplex, dass ihm kein besseres Versteck einfiel als der Kleiderständer. Ralf Burghard: „Ich musste nur noch die Polizei anrufen und sie bitten, den Mann abzuholen.“
Ungebetenen Besuch hatte auch eine 64-Jährige in Hohenbrunn. Einbrecher erbeuteten bei ihr am Freitag Schmuck und einige 10000 Euro.
Im gesamten Stadtgebiet und auch im Umland nimmt die Zahl der Einbrüche derzeit stark zu, warnt das Polizeipräsidium München. Die Täter kommen bei Anbruch der Dunkelheit. Sie suchen gezielt nach Wohnungen und Häusern, in denen kein Licht brennt und steigen dort ein. „Die Täter haben es vor allem auf Bargeld und Schmuck abgesehen“, sagt Polizeivizepräsident Robert Kopp.
Erst kürzlich ging der Polizei eine vierköpfige Bande ins Netz. Die Männer haben in München und Karlsruhe mindestens ein halbes Dutzend Häuser ausgeräumt. Schaden: über 30000 Euro. Die vier Serieneinbrecher sitzen in U-Haft. Zwischen Januar und September wurden in München über 700 Einbrüche verübt. „Halten Sie die Augen auf und seien Sie wachsam“, rät deshalb die Polizei. Ralph Hub