Verstärkung muss kommen: Münchner Falschparker geht auf Polizistinnen los

Schwabing - Ausgerechnet mitten in einer Feuerwehranfahrtszone in der Belgradstraße in Schwabing hat ein 23 Jahre alter Friseur aus München am Dienstagnachmittag seinen schicken Mercedes-AMG GLC abgestellt. Zwei Polizistinnen wollten, dass der Mann den Luxusschlitten wegfährt.
Statt 55 Euro Bußgeld zu bezahlen und sich einfach zu trollen, plusterte der Mann sich auf und griff die Polizistinnen am Ende der Diskussion sogar noch körperlich an.
Falschparker beleidigt Polizistinnen und wird sexistisch
Die beiden 27 und 41 Jahre alten Polizistinnen hatten nach Angaben des Polizeipräsidiums gerade ihre Unterlagen gezückt, um dem Fahrer einen Strafzettel auszustellen, als der Mercedes-Fahrer auf sie zukam. Die Beamtinnen fragten ihn nach seinen Personalien, doch der 23-Jährige stellte auf stur, wollte dazu nichts sagen.
Stattdessen nannte der Friseur die beiden Polizistinnen "behindert". Damit nicht genug, setzte der Deutsch-Iraker noch einen drauf. Er ließ den Macho raushängen. Der Mercedes-Fan deutete an, dass es für ihn eher akzeptabel sei, wenn ein Mann ihm einen Strafzettel ausstellt, aber von einer Frau wollte er das offenbar nicht akzeptieren.
Streit wird nach kurzer Zeit hitzig: Fünf Streifenwagen rücken an
Die Diskussion zwischen dem AMG-affinen Friseur und den beiden Beamtinnen wurde hitzig. Zu allem Überfluss mischte sich noch ein Begleiter des Fahrers ein, der 28-Jährige aus München bedrängte die beiden Beamtinnen ebenfalls massiv.
Um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen, so Polizeisprecher Michael Marienwald, forderten die Beamtinnen über Funk Verstärkung an. Fünf Streifenwagen rückten in der Belgradstraße an.
Drei Beamten werden verletzt
Der Friseur und sein Begleiter wurden handgreiflich und attackierten nach Angaben des Präsidiums vom Mittwoch die beiden Polizeibeamtinnen. Dabei erlitt die 27-Jährige Schürfwunden, ihre Kollegin (41) multiple Prellungen. Ein 32-jähriger Polizist, der zur Unterstützung gekommen war, erlitt eine Verletzung am Knie.
Gegen den Friseur wird nun nicht nur wegen Falschparkens, sondern auch wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, tätliche Angriffe, Beleidigung und Körperverletzung ermittelt. Sein Begleiter wurde ebenfalls angezeigt.
So teuer kann es in der Feuerwehrzufahrt werden
Hätte der Mercedes-Fan seinen Fehler eingesehen, wäre er mit einer Verwarnung über 35 Euro wegen Haltens in der Feuerwehrzufahrt davongekommen. Wer in einer Feuerwehrzone dagegen parkt, also länger als drei Minuten stehenbleibt, zahlt laut Polizei 55 Euro.
Hätte das Auto die Feuerwehr im Einsatz behindert, wären 100 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig geworden. Bei so einem Parkverstoß darf die Polizei auch abschleppen lassen, dann wird es noch mal um einiges teurer für den Fahrer.