Versöhnung mit Hoenning: Samma wieder guad
München - Nikolaus Hoenning und die Münchner Grünen haben sich versöhnt: Der ehemalige Stadtchef der Partei darf ein Grüner bleiben. Dafür wird er sich nicht mehr bei der Wählergruppe Hut engagieren. Weil Hoenning dadurch nicht mehr gegen seinen Rauswurf aus der Partei kämpfen muss, spendet er das Geld aus seiner Streitkasse an syrische Flüchtlinge. Insgesamt seien das 2000 Euro.
Von 2009 bis 2011 war Nikolaus Hoenning Stadtchef der Grünen. Er wollte auch für die Partei bei der Oberbürgermeisterwahl antreten, unterlag dann aber bei der Kandidatenwahl.
Bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr trat er dann nicht für die Grünen, sondern die Wählergruppe Hut um den späteren Neu-Stadtrat Wolfgang Zeilnhofer-Rath an. Das ärgerte die Grünen-Kollegen. Sie wollten Nikolaus Hoenning zur Strafe aus der Partei werfen und initiierten ein Ausschlussverfahren. Die Unterstützung für „Hut“ sei nicht mit seiner Parteizugehörigkeit vereinbar, hieß es.
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Hoenning wollte den Rauswurf nicht akzeptieren und ging juristisch dagegen vor. „Ich hielt es für meine Pflicht – auch gegenüber meiner Familie und meinen politischen WeggefährtInnen – mich dagegen auch juristisch zu wehren“, sagt er dazu.
Dann gibt er den Widerstand auf: „Nach langen Gesprächen mit meinem Freund Wolfgang Zeilnhofer-Rath haben wir uns entschieden, auf weitere rechtliche Schritte zu verzichten.“
Die Grünen verzeihen ihm den Seitensprung
Die bisherigen Kosten für die Auseinandersetzung und die Kosten für eine weitere Anfechtung des Ausschlusses werde er an den Verein Orienthelfer des Kabarettisten Christian Springer spenden. Der Verein hilft Opfern des Syrienkrieges. Hoennings Anwältin Evelyne Menges verzichte für diese Spende auch auf Honorar.
Und die Grünen verzeihen ihm den Seitensprung. Weil Hoenning seine „politische Heimat weiterhin bei den Grünen“ sieht und sein Engagement für die Wählergruppe Hut beenden will, zieht der Stadtvorstand der Grünen den Parteiausschluss zurück. Die beiden Vorsitzenden Schulze und Beppo Brem seien „froh, dass dieses Verfahren nun ein gütliches Ende gefunden hat und alle Beteiligten sich wieder auf die gemeinsame Arbeit für Grüne Politik konzentrieren können“.
Nach fast einjährigem und bösem Kampf heißt es jetzt also: Samma wieder guad.
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