Vermisste Seniorin taucht wieder auf – in Krakau

Mysteriöses Ende einer Vermissten-Suche: Die 81 Jahre alte Anna K. hatte sich aus dem Krankenhaus davon gemacht. Tagelang war sie verschwunden. Bis ein Anruf aus Polen kam.
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In Simbach am Inn haben zwei Buben (16, 18) einen 59-Jährigen totgeschlagen.
dpa In Simbach am Inn haben zwei Buben (16, 18) einen 59-Jährigen totgeschlagen.

MÜNCHEN/KRAKAU - Mysteriöses Ende einer Vermissten-Suche: Die 81 Jahre alte Anna K. hatte sich aus dem Krankenhaus davon gemacht. Tagelang war sie verschwunden. Bis ein Anruf aus Polen kam.

Fünf Tage nach ihrem Verschwinden ist die 81-jährige Anna K. plötzlich wieder aufgetaucht – und zwar im knapp 1000 Kilometer weit entfernten Krakau. Am Sonntag brach ihre Nichte Gudrun K. nach Polen auf, um die alte Dame dort abzuholen. Wie kam die altersdemente Rentnerin dorthin? Was wollte sie in Krakau? „Wir können uns das nicht erklären“, heißt es bei der Familie. „Es ist ein Mysterium für uns.“

Anna K. ist rüstig. Die alte Dame lebte immer noch allein in ihrer gepflegten Wohnung in der Blumenau. Das war ihr Reich, dort fühlte sie sich wohl. Doch die Altersdemenz schritt immer weiter fort. Am 19. Dezember stürzte Anna K., mit drei gebrochenen Rippen kam sie ins Krankenhaus Harlaching. Dort hielt sie es nicht lange aus. Schon wenige Tage nach ihrer Einlieferung versuchte sie auf eigene Faust, die Klinik zu verlassen. Doch sie verirrte sich im Krankenhaus-Areal. Als man sie fand, war sie völlig desorientiert.

Die Rentnerin flüchtete aus dem Krankenhaus

Am 29. Dezember dann gelang es der Seniorin, sich davon zu machen. Eingemummelt in ihren Pelzmantel verließ sie die Klinik. Ihre Spur endete kurz vor der U-Bahn-Haltestelle St.-Quirin-Platz. Eine große Suchaktion begann. Hunde und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Fehlanzeige. Am 2. Januar meldete sich dann plötzlich die deutsche Auslandsvertretung in Polen. Mit einer erlösenden Nachricht: Anna K. geht es gut. Sie habe nur zu wenig gegessen und getrunken in den letzten Tagen, erfuhr die Familie. Ihr Aufenthaltsort: ein Obdachlosenheim in Krakau.

Wie sie dorthin kam, ist ein Rätsel. Die Polizei geht davon aus, dass sie mit dem Zug reiste. Sie hatte weder Pass noch Geld dabei. Noch hat niemand eine Idee, was Anna K. ausgerechnet in Polen wollte. Auch ihr Bruder kann sich an keine Verbindung seiner Schwester zu diesem Land erinnern.

„Wir sind froh und dankbar, dass sie noch lebt“, sagt die Nichte Grudrun K. bloß. Reiselustig war Anna K. Zeit ihres Lebens. Die Familie hofft, dass sie ihre Irrfahrt erklären kann. Wenn sie sich von den Strapazen erholt hat.

Julia Lenders

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