Verlängerung der U5: Verdi spricht von „verkehrspolitischem Irrweg“

Der Stadtrat hat den Ausbau der U-Bahn beschlossen – doch nicht alle sind mit dieser Entscheidung glücklich.
von  Florian Zick
Am Pasinger Bahnhof wird bald wieder gebuddelt.
Am Pasinger Bahnhof wird bald wieder gebuddelt. © Usien/Wikipedia

Pasing - Der Stadtrat hat gestern die Verlängerung der U5 nach Pasing beschlossen. Eine sinnvolle Erweiterung des U-Bahn-Netzes sei das, hieß es. Der öffentliche Nahverkehr werde dadurch noch attraktiver. Bei Verdi und der „Aktion Münchner Fahrgäste“ ist man sich da aber gar nicht so sicher.

Fast 550 Millionen Euro für eine U-Bahnverlängerung, die mehr oder weniger parallel zur S-Bahn verläuft? „Ein völliger Wahnsinn“, kommentiert Aktions-Sprecher Andreas Nagel den Beschluss. Viel wichtiger wäre es gewesen, das Geld in zusätzliche Tram-Linien zu stecken, um damit Neubaugebiete zu erschließen. Oder der Regionalzughalt Poccistraße. Die Verlängerung der U5 jedenfalls sei „sehr ärgerlich“, findet Nagel.

Bei Verdi sieht man das ähnlich. Als „verkehrspolitischen Irrweg“ bezeichnete Gewerkschafter Franz Schütz die Pläne der Stadtspitze. Statt in den Außenbereich zu investieren, müsste man dringend die Innenstadtbahnhöfe entlasten, etwa durch die geplante U9-Spange zwischen Giselastraße und Hauptbahnhof – oder natürlich durch die zweite Stammstrecke.

Verdi befürchtet, dass sich die verlängerte U5 als unwirtschaftlich herausstellen wird: „Und am Ende werden die noch nicht absehbaren Folgekosten für Betrieb und Unterhalt dann über höhere Fahrpreise an die Fahrgäste weitergegeben“, sagt Verkehrsexperte Cornelius Müller.

Die U5 soll vom Laimer Platz nach Pasing weitergeführt werden und dabei zukünftig die Haltestellen Willibaldstraße und Am Knie anbinden. Spatenstich wird nach derzeitiger Schätzung allerdings nicht vor 2019 sein.

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