Verlängerte U5 ersetzt keine zweite Stammstrecke

MÜNCHEN Mit einer Vielzahl von Argumenten hat sich die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gegen die Eignung einer nach Pasing verlängerten U5 als Alternative zur – vermutlich unfinanzierbaren – zweiten Stammstrecke gewandt. In dem Thesenpapier an die Chefs der Rathaus-Fraktionen werden vor allem die Kosten und der eher bescheidene Effekt dieser Maßnahme als Hinderungsgrund genannt.
Wie die zweite Stammstrecke bräuchte es auch für die U5-Verlängerung Bundesmittel. Doch der Berliner Topf sei „dreifach überzeichnet”, wer Geld bekommen wolle, müsse einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor nachweisen. Dieser Nachweis sei bei der Stammstrecke knapp gewesen, bei der U-Bahn sei er „noch fraglicher”.
Auf wenig Gegenliebe stößt bei der MVG die Vorstellung, eine nach Pasing verlängerte U5 könne bei einer S-Bahnstörung als Entlastung oder Bypass herhalten. Zwar könnten in Pasing gestrandete S-Bahnfahrgäste in den Untergrund umsteigen. Aber aus Kapazitätsgründen längst nicht alle – zudem müssten die „normalen” U5-Passagiere etwa aus dem Bereich Laim und Schwanthalerhöhe draußen bleiben. „Das kann nicht wirklich eine wünschenswerte Perspektive sein”, so die MVG.
Ein weiteres Gegenargument ist der Betrieb während der Wiesn. Der Bahnhof Theresienwiese sei bereits an der Kapazitätsgrenze. Würden auch von Westen massiv Besucher anreisen, wäre eine Abwicklung am vorhandenen Bahnsteig nicht mehr möglich.
„Die Verlängerung der U 5 nach Pasing könnte die zweite Stammstrecke für den Regionalverkehr nicht ersetzen und eignet sich auch nicht als Bypass für Störungen”, lautet das MVG-Fazit.