Verkehrssünder in München: Erschreckende Bilanz der Schwerpunktkontrollaktion
München - An Münchner Straßenkreuzungen sowie auf Rad- und Gehwegen wird gegen Verkehrsregeln verstoßen, was das Zeug hält.
Das ist jeden Tag live mitzuerleben, am Donnerstag lieferte die Polizei Zahlen zu einer zweiwöchigen Schwerpunktkontrollaktion. Die Bilanz ist umso erschreckender, da die tatsächliche Zahl der Verstöße um ein Vielfaches höher ist.

3.000 Verkehrssünder erwischt – auch Radler und Fußgänger
Die Kontrollen konzentrierten sich zwischen 20. Mai und 2. Juni auf Brennpunkte, an denen Radfahrer, Autofahrer und Fußgänger aufeinandertreffen und es zu gefährlichen Situationen kommen kann. Hintergrund: Erst vor zweieinhalb Wochen ist ein elfjähriger Schüler auf seinem Fahrrad von einem Lastwagen überfahren worden. Der Fahrer hatte den Buben beim Rechtsabbiegen an der Corneliusbrücke übersehen.
Am vergangenen Mittwoch überlebte eine 31-jährige Radfahrerin eine gleiche Situation an der Seidelstraße nur knapp.
Die Bilanz: Insgesamt sprach die Polizei mehr als 3.000 Verwarnungen aus. Sie betrafen sowohl Autofahrer, als auch Radfahrer und Fußgänger.

Die erwischten Autofahrer: Falschparker und Abbiegefehler
Rund 600 Verwarnungen kassierten Autofahrer, die ihren Pkw einfach auf einem Radweg abstellten und weggingen. 20 Euro kostet das. Wer länger als eine Stunde auf dem Radweg parkt oder andere behindert, muss 30 Euro zahlen. In 26 Fällen ließ die Polizei die Radlwegzuparker abschleppen.
Insgesamt 36 Verwarnungen sprach die Polizei gegen Autofahrer aus, die Fehler beim Abbiegen machten – also zum Beispiel nicht auf den Gegenverkehr, Fußgänger und Radfahrer achteten.

Verkehrsverstöße von Radlern und deren Konsequenzen
Doch auch viele Radfahrer bekleckerten sich während der Kontrollaktion nicht mit Ruhm. Allein 500 wurden innerhalb der zwei Wochen beim Geisterradeln erwischt – sie fuhren also auf der falschen Seite des Radwegs. Das kostete sie eine Verwarnung von 20 Euro.
Insgesamt 120 Radler wurden erwischt, als sie noch schnell bei Rot über die Kreuzung strampelten. Das kostet 60 Euro, gibt außerdem einen Punkt in Flensburg. Wenn die Ampel länger als eine Sekunde rot ist, kostet der Verstoß sogar 100 Euro.

Wiederholungstäter und ganz Uneinsichtige müssen manchmal sogar zum Verkehrsunterricht und Regeln nachbüffeln. Laut Ulrich Meyer-Arend (43) von der Verkehrspolizei traf dies heuer schon zwei Radfahrer.
Auch Münchner, die auf dem Radl mit dem Handy hantieren, sind offensichtlich keine Ausnahme. 230 erwischte die Polizei in den zwei speziellen Kontroll-Wochen. Jeder einzelne musste 55 Euro Strafe zahlen.
Schließlich erwischte die Polizei auch noch 170 Radler, die verbotenerweise auf dem Gehweg fuhren sowie 118, die ohne funktionierendes Licht (kostet 20 Euro) unterwegs waren.
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