Verkehrspolitik: Der Kampf ist entbrannt
Der Verteilungskampf ist voll entbrannt: Wie viel Platz sollen künftig Autos und Radler erhalten? Wer muss abgeben? Wer bekommt mehr? Ja, darüber darf und soll gerungen werden – gerne auch leidenschaftlich.
Vor diesem Hintergrund steht auch die "Studie" der Auto-Lobbyisten. Wenn allerdings statistische Durchschnittswerte von Bundesebene banal auf München runtergebrochen werden, um daraus maximale Forderung für Autofahrer zu kreieren, muss man das sehr skeptisch sehen. Ebenso skeptisch wie andere Einseitigkeiten von Grünen und mobiler Öko-Lobby, die so tun, als ob Münchens Mobilität allein per (Lasten-)Radl bewältigt werden könnte, um dann wahllos oder sinnfrei Radlteilstreifen oder Bike-Highways auszuweisen.
Nein, ein pragmatischer, unideologischer Ansatz wäre allen anzuraten. Dazu endlich eine zentrale Verkehrsplanung der Stadt, die Radler, Autos, Fußgänger und Pendler (!) gleichermaßen im Auge hat – sowie eine politische Führung, die sich dessen annimmt. Denn was alle eint, ist wohl die Erkenntnis, dass das derzeitige Münchner Verkehrschaos keine Zukunft hat.