Verkauf von Eisenbahnerwohnungen in Neuhausen: OB Reiter schreibt an Scheuer
Reiter lädt die Minister ein, um eine Lösung für die Genossenschaft in Neuhausen zu finden.
München - "Es ist ein fatales politisches Signal", so OB Dieter Reiter in Richtung Bundesverkehrs- und auch Finanzministerium, "wenn sich eine staatliche Einrichtung der Profitmaximierung und nicht dem sozialen Gedanken unterwirft." Gemeint ist damit das Bundeseisenbahnvermögen (BEV), das dem Bundesverkehrsministerium untersteht.
Der Anlass: Der drohende Verkauf von 503 Wohnungen der EBG München-West in Neuhausen - beziehungsweise des Grundes, auf dem diese stehen. Der gehört dem BEV, die Erbpacht der Genossenschaft läuft aus.
Schon sein Amtsvorgänger sei in dem Zusammenhang mit den Ministerien in Kontakt gewesen, "ohne dass das BEV erkennbar sein Vorgehen änderte", sagt Reiter. Er hat daher nun alle Zuständigen und die Genossenschaft eingeladen, um "endlich eine sozialverträgliche und für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten."
Dass es soweit gekommen ist, ist auch der Verdienst einer Mietergemeinschaft, die sich innerhalb der Genossenschaft gegründet hat, und die für die Belange der Mieter trommelt. Daraufhin waren, wie berichtet, Politiker quer durch die Parteien vom Bezirksausschuss bis zum Bundestag den besorgten Neuhausern beigesprungen.
Genau das kritisiert jetzt aber der CSU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Stefinger. In einer Mitteilung ließ er verlauten, das Vorgehen der Baugenossenschaft erschwere die Bemühungen in Berlin mehr als es nütze. Außerdem sei das Thema bereits in der vergangenen Wahlperiode aufgegriffen worden.
Die Neuhauser indes hoffen einfach auf eine Lösung für ihre Wohnungen.