Verkäufer gibt Tipps: Das müssen Sie beim Christbaumkauf beachten

Warum piksende Nadeln sinnvoll sein können und wie Ihr Baum länger frisch bleibt: Der Münchner Christbaumverkäufer Rupi Bauer gibt wertvolle Tipps für den Baumkauf.
von  Eva von Steinburg
Rupi Bauer kennt sich aus mit Christbäumen – und berät seine Kunden gerne.
Rupi Bauer kennt sich aus mit Christbäumen – und berät seine Kunden gerne. © Petra Schramek

München - Diesem Mann können AZ-Leser vertrauen. Unterm Jahr bestückt Rupert Bauer (59) die roten Stummen Verkäufer der Abendzeitung mit druckfrischen AZ-Exemplaren. Vor Weihnachten verkauft er rund 10.000 Christbäume auf Parkplätzen und Grünflächen. Mit der AZ spricht der Traditionshändler über die Vorteile von einem piksigen Nadelbaum im Vergleich zur soften Nordmanntanne und über die Auswirkungen des heißen Sommers auf den Wuchs der Weihnachtsbäume.

AZ: Herr Bauer, wie sieht der perfekte Christbaum aus?
RUPI BAUER: Er ist rundum schön. Der Baum ist gerade gewachsen, seine Äste stehen gleichmäßig ab. Die Nadeln sollen ein saftiges Grün haben. Es gibt längere und kürzere Nadeln. Wenn sie lang sind, sieht der ganze Baum so weich aus.

Ist bei etwas krumm gewachsenen Bäumen denn Handeln möglich?
Leider nicht, denn nur mit mir könnte man den Preis verhandeln. Mit meinem Personal geht das nicht.

Darum kaufen viele Kunden Nordmanntannen

Was ist der Favorit der Kundschaft: Die weiche Nordmanntanne oder die piksige Blaufichte?
Inzwischen verkaufe ich zu 98 Prozent Nordmanntannen, wie die meisten Händler. Die Blaufichte sticht, wenn man sie ohne Handschuhe transportiert. Auch beim Schmücken und wenn man an den Baum kommt. Die Leute finden das nicht so angenehm, weil das pikst. Wenn man aber ein Haustier hat, wie eine Katze, empfehle ich einen stechenden Baum. Die Tiere spielen dann weniger mit der Dekoration.

Sind Ihre Bäume Made in Bavaria?
Meine Christbäume kommen mit dem Lastwagen aus dem Sauerland, wo die Pflanzung von Weihnachtsbäumen seit über 100 Jahre Tradition ist. Dort gibt es das Mittelgebirge, volle Natur und ein milderes Klima mit weniger Frost im Frühjahr, was dem Wachstum der Nadelbäume guttut.

Bäume könnten dieses Jahr früher nadeln

Apropos Wachstum: Hat der heiße Sommer geschadet?
Davon kann man ausgehen. Für die größeren Bäume ist es aber nicht so dramatisch. Insgesamt haben die Bäume weniger Wasser gespeichert. Es kann gut sein, dass Ihr Tannenbaum heuer früher nadelt. Wer seinen Christbaum in der trockenen Heizungsluft möglichst lange schön halten will, sollte eine Schüssel mit Wasser darunterstellen oder die Äste besprühen. So muss der Baum seine Reserven nicht so schnell hergeben.

Sind die Weihnachts-Bäume wegen der Trockenheit kleiner?
Ich denke, dass sie dieses Jahr weniger gewachsen sind. Viele erst vom Gewächshaus ins Freie gesetzte junge Bäume sind im Sommer kaputtgegangen. In sieben bis acht Jahren, wenn sie als Christbäume in den Verkauf gehen sollten, wird man diese Knappheit spüren, auch am Preis.

Münchner stehen offenbar nicht auf Bio-Bäume

Verkaufen Sie Bio-Bäume?
Nicht mehr. Ich wollte das probieren, denn bio ist immer besser. Ich hatte das groß plakatiert an meinen Plätzen in der Nähe von Bioläden. Die Bäume waren aber 50 Prozent teurer. Ich habe nur eine verschwindend geringe Menge verkauft. Die Pestizide mit denen in Deutschland Nadelbäume in den Plantagen behandelt werden sind zumindest aber nicht stärker als die für Kartoffeln oder Salat.

Geht das Interesse der Münchner am eigenen Weihnachtsbaum in der Wohnung eigentlich zurück?
Nach fünf Jahren Rückgang ist letztes Jahr das Geschäft mit den Christbäumen plötzlich um 15 Prozent explodiert. Der Grund dafür ist mir ein Rätsel, ein echtes Weihnachtsrätsel. Wie es heuer wird, werden wir sehen.

Was stellen Sie eigentlich privat für einen Christbaum auf?
Traditionell ist das eine Nordmanntanne, so 1,80 Meter hoch. Geschmückt ist sie meistens im klassischen Rot. Das gefällt uns gut, auch meinen erwachsenen Kindern. Die Familie kommt fast immer zum Festessen bei uns in Ramersdorf-Perlach zusammen.


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