Verhinderter Jihadist in München angeklagt

Ein 20-Jähriger wollte in Syrien kämpfen, wurde aber festgenommen und abgeschoben. Jetzt steht er vor Gericht.
von  John Schneider
Ein junger Münchner wollte in Syrien für den IS kämpfen und stand dafür in München vor Gericht. (Symbolbild)
Ein junger Münchner wollte in Syrien für den IS kämpfen und stand dafür in München vor Gericht. (Symbolbild) © David-Wolfgang Ebener/dpa

München - Die Anklage ist eindeutig: Der Münchner Pierre K. (20, Name geändert) reiste vor knapp zwei Jahren in die Türkei, um von dort illegal nach Syrien einzureisen. Sein Ziel laut Anklage: für den Jihad kämpfen, zu töten und sich zu diesem Zweck als Terrorist ausbilden zu lassen. Strafbar als Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Von der Türkei nach München abgeschoben

Pierre K. war laut Anklage im August 2019 in die Nähe der türkisch-syrischen Grenze gereist. Während seines viermonatigen Aufenthaltes dort suchte er eine geeignete Grenzübergangsmöglichkeit. Ohne Erfolg.

Nach einer Pilgerreise nach Saudi-Arabien startete er im Dezember 2019 einen erneuten Versuch, die Grenze zu passieren, wurde aber von den türkischen Behörden festgesetzt und wenige Tage später nach München abgeschoben.

Der 20-Jährige wird am Amtsgericht nach einem Rechtsgespräch der Prozessbeteiligten mit einer Haftstrafe zwischen einem und anderthalb Jahren davon kommen - die zur Bewährung ausgesetzt wird.

Ein Grund für die milde Strafe: Pierre K. hat sich inzwischen von den Jihadisten abgekehrt und will seine Schullaufbahn in München fortsetzen.

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